«RS soll fortgesetzt werden»
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Rekrut (†21) stirbt auf Marsch:«RS soll fortgesetzt werden»

Grenadier-Rekrut (†21) stirbt auf Leistungsmarsch in Isone TI
«Es war seine zweite RS-Woche»

In der Grenadierschule in Isone TI ist es zu einem tragischen Zwischenfall gekommen. Ein 21-jähriger Rekrut ist nach einem Leistungsmarsch am Dienstag nicht am Zielort eingetroffen. Nach kurzer Suche wurde der Mann leblos gefunden.
Publiziert: 14.07.2020 um 14:24 Uhr
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Aktualisiert: 20.07.2020 um 10:47 Uhr
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In der Grenadier-Rekrutenschule ist es zu einem tragischen Zwischenfall gekommen. (Archiv)
Foto: Keystone

Drama in der Grenadier-Rekrutenschule in Isone TI: Ein Rekrut ist am Dienstagmorgen bei einem Leistungsmarsch verstorben. Das teilte die Armee am frühen Nachmittag mit. Laut «RSI» handelt es sich beim Verstorbenen um einen 21-jährigen Waadtländer.

Die Rekruten absolvierten nach einem Start im Zugsverband individuell auf einer Waffenplatzstrasse einen 6,5 Kilometer langen Leistungsmarsch mit dem Auftrag, die Strecke so rasch wie möglich zurückzulegen. Bei der Zielankunft wurde einer der Rekruten vermisst.

Nach einer kurzen Suchaktion fand man den Mann leblos neben der Strecke liegen. Trotz Reanimierungsversuchen durch die Kader der Truppe und einer rasch eingetroffenen Rega-Crew konnte der Rekrut nicht wiederbelebt werden.

«Für den Marsch wurden 45 Minuten einberechnet»

«Die Armeeführung kondoliert den Angehörigen des Verstorbenen und ist in Gedanken bei ihnen», heisst es in der Mitteilung der Armee weiter. Eine Untersuchung der Militärjustiz sei eingeleitet worden, wie man auf Anfrage von BLICK erklärt.

«Es ist ein schwerer Tag für die Schweizer Armee», sagt Sprecher Stefan Hofer nach dem Vorfall zu BLICK. Er erklärt: «Der Verstorbene befand sich in der zweiten RS-Woche. Der Marsch wurde mit 15 Kilo Gepäck absolviert. Für die Absolvierung der Marsch-Distanz wurden ungefähr 45 Minuten einberechnet.»

Während der Übung waren die Rekruten gemäss Hofer ohne Masken unterwegs. Auch sonst deutet wenig auf eine aussergewöhnliche Belastung hin. Im Tessin war es am Dienstag nicht besonders heiss. Und auch sonst würden die Rekruten während ihrer Ausbildung noch härteren Herausforderungen ausgesetzt. Hofer: «Später werden Grenadiere auch längere Distanzen mit mehr Gepäck absolvieren müssen.»

Anspruchsvolle Kriterien für Grenadier-Ausbildung

Für die Grenadier-Ausbildung würden fitte und sportliche junge Menschen ausgewählt. Die Selektionskriterien sind dabei streng: Die Rekrutierung muss mit mindestens 90 Punkten absolviert werden, wie es in der Informationsbroschüre heisst. Dazu kommen eine zweitägige Eignungsprüfung sowie eine mehrwöchige Selektion während der Rekrutenschule. Auch medizinische und psychologische Abklärungen werden gemacht.

Die RS in Isone wird trotz des Todesfalls nun fortgesetzt, wie Hofer gegenüber BLICK weiter ausführt. Für die Angehörigen und die Kameraden des Verstorbenen seien Care-Teams aufgeboten worden. (cat/SDA)

Leserreporter

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RS: Acht Todesfälle aus medizinischen Gründen

In den letzten 35 Jahren ist es in Schweizer Rekrutenschulen zu mindestens acht Todesfällen aus medizinischen Gründen gekommen:

  • In Airolo starb 2009 ein 19-jähriger Rekrut beim Fussballspielen. Der Angehörige der Sanitäts-RS 42 war in einer Pause aus ungeklärten Gründen zusammengebrochen.

  • 2003 starb ein Rekrut während eines 12-Minuten-Laufs in Birmensdorf ZH. Er litt an einer Herzerkrankung, die zum Tod führte, wie sich später herausstellte.

  • Vor 20 Jahren starb ein 20-jähriger Ostschweizer Rekrut der Freiburger Übermittlungs-Rekrutenschule 213 an den Folgen einer bakteriellen Blutvergiftung, verursacht durch eine Meningokokken-Infektion.

  • In der Artillerie-RS 34 in Monte Ceneri starb 1998 ein 21-jähriger Rekrut an den Folgen einer Hirnhautentzündung. 1991 starb ein 20-jähriger Rekrut aus dem Kanton Thurgau im Spital Lugano ebenfalls an einer Hirnhautentzündung.

  • Das Militärappellationsgericht verurteilte in Lausanne 1996 einen Kompaniekommandanten wegen fahrlässiger Tötung zu zwei Monaten Gefängnis bedingt. Er hatte 1993 einen Marsch angeführt, bei dem ein Rekrut starb.

  • Ein mysteriöser Todesfall ereignete sich 1988 in der Infanterie-Rekrutenschule 5 in Aarau. Ein 19-jähriger Rekrut hatte plötzlich das Bewusstsein verloren und starb innert weniger Minuten. Der Zwischenfall ereignete sich während der Ausbildung im Zielwurf mit Wurfkörpern.

In den letzten 35 Jahren ist es in Schweizer Rekrutenschulen zu mindestens acht Todesfällen aus medizinischen Gründen gekommen:

  • In Airolo starb 2009 ein 19-jähriger Rekrut beim Fussballspielen. Der Angehörige der Sanitäts-RS 42 war in einer Pause aus ungeklärten Gründen zusammengebrochen.

  • 2003 starb ein Rekrut während eines 12-Minuten-Laufs in Birmensdorf ZH. Er litt an einer Herzerkrankung, die zum Tod führte, wie sich später herausstellte.

  • Vor 20 Jahren starb ein 20-jähriger Ostschweizer Rekrut der Freiburger Übermittlungs-Rekrutenschule 213 an den Folgen einer bakteriellen Blutvergiftung, verursacht durch eine Meningokokken-Infektion.

  • In der Artillerie-RS 34 in Monte Ceneri starb 1998 ein 21-jähriger Rekrut an den Folgen einer Hirnhautentzündung. 1991 starb ein 20-jähriger Rekrut aus dem Kanton Thurgau im Spital Lugano ebenfalls an einer Hirnhautentzündung.

  • Das Militärappellationsgericht verurteilte in Lausanne 1996 einen Kompaniekommandanten wegen fahrlässiger Tötung zu zwei Monaten Gefängnis bedingt. Er hatte 1993 einen Marsch angeführt, bei dem ein Rekrut starb.

  • Ein mysteriöser Todesfall ereignete sich 1988 in der Infanterie-Rekrutenschule 5 in Aarau. Ein 19-jähriger Rekrut hatte plötzlich das Bewusstsein verloren und starb innert weniger Minuten. Der Zwischenfall ereignete sich während der Ausbildung im Zielwurf mit Wurfkörpern.
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