Sie sitzen auf dem Stubensofa ihrer Wohnung in Turgi AG, umarmen sich, halten ein Bild von Isabella T.* (21) – und weinen bittere Tränen. Ihre Eltern Violeta (42) und Ervin T. (46) sowie ihre Schwester Julijana (19) und ihr Bruder Ivan (26).
Grund: Isabella ist seit bald drei Monaten verschwunden. Und letzten Donnerstag wurde in einem Wald bei Zezikon TG die Leiche einer jungen Frau gefunden – eingewickelt in einen Teppich. Der schlimme Verdacht: Die Tote könnte Isabella T. sein.
DNA von Mutter genommen
«Die Polizei war jedenfalls hier», sagt ihre Mutter Violeta T. erschüttert zu BLICK. «Die haben von mir die DNA genommen, damit man sie mit der Leiche vergleichen kann.»
Ob es Isabella ist, die womöglich umgebracht wurde, weiss die Mutter noch nicht. Die Identifizierung laufe noch. Sie weiss auch nicht, ob an oder bei der Leiche Hinweise zu Isabella gefunden wurden. «Es ist nicht hundertprozentig sicher», sagt sie. Ihre Hoffnung sei aber «ehrlich gesagt nicht so gross, dass sie es nicht ist».
Familie suchte über soziale Medien
Isabella T. gilt seit dem 3. November 2017 als vermisst. Ihrer Mutter hat die Angestellte einer Fast-Food-Kette an dem Tag noch ein SMS geschrieben. «Sie schrieb, dass sie mit einer Kollegin noch etwas trinken gehe und am Morgen mit dem Zug nach Hause komme. Sie kam nicht mehr heim.» Das Handy von Isabella sei seither ausgeschaltet.
Die Kantonspolizei Aargau verzichtete auf eine öffentliche Fahndung, da die Angehörigen von Isabella bereits rasch über soziale Medien nach ihrer Tochter suchten. Violeta T.: «Die Polizei hat dennoch ermittelt und sicher ihr Möglichstes getan.»
Mit wem war Isabella in Begleitung?
Isabella T. soll zum letzten Mal in Zürich gesehen worden sein. In der Lambada-Bar an der Langstrasse. Bei ihr: Zwei Männer. «Sie war schon ab und zu im Ausgang», sagt ihr Bruder Ivan T. «Aber eben, sie hat sich immer wieder gemeldet. Nur seither nie mehr.»
Isabellas Mutter hatte bis am Montag noch Hoffnung, dass ihre Tochter irgendwann wieder nach Hause kommt. Doch dann seien am Abend zwei zivile Polizisten und ein Staatsanwalt vorbeigekommen – für eine Speichelprobe.
Sohn Ivan T.: «So wie sich die Beamten verhalten haben, mache ich mir keine grossen Hoffnungen mehr, dass Isabella noch lebt.» Ihre Mutter: «Eine ganz kleine Hoffnung hat man aber schon noch.»
Keinen Freund, keinen Streit
Falls die Tote aber ihre Isabella ist, – glaubt die Mutter an ein Tötungsdelikt? «Wenn sie es ist – wahrscheinlich ja», so Violeta T. In Verdacht habe sie niemanden. Isabella habe keinen Freund gehabt. Es habe daheim auch keinen Streit gegeben.
Vielmehr fragt sich die Mutter: «Was hat sie durchgemacht in dieser Zeit? Hat sie gelitten? Hatte sie Schmerzen? Etwas gegessen? Hat sie nach mir gerufen?»
Der Familie bleibt jetzt nur noch eines: «Zu Gott beten, dass die Leiche nicht unsere Isabella ist.»
* Name der Redaktion bekannt
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