Strengelbach in Angst
Die miese Masche des Sex-Grüsels!

Schon wieder treibt ein Sexgrüsel sein Unwesen! In Strengelbach AG spricht ein unbekannter Autofahrer mehrere Schulmädchen an und versucht sie ins Auto zu locken. Im Ort geht die Angst um.
Publiziert: 04.09.2014 um 21:03 Uhr
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Aktualisiert: 04.10.2018 um 19:36 Uhr
Von Ralph Donghi

Vergangenes Jahr trieb ein Sex-Grüsel in Muri AG sein Unwesen, versuchte Kinder mit einer miesen Masche ins Auto zu locken. Jetzt spricht wieder ein Unbekannter kleine Mädchen auf dem Schulweg an. Diesmal in Strengelbach AG – mit der gleichen erfundenen Geschichte. Jetzt geht dort die Angst um.

«Am Montag wurden drei Mädchen auf gleiche Weise von einem Autofahrer angesprochen. Zum Glück ist ihnen nichts passiert», bestätigt Jean-Pierre Thaler (46), Leiter der Primarschule Strengelbach.

Er gibt sich als Helfer aus

Der Unbekannte soll laut Elternbrief ein Mädchen aus der 3. Klasse auf dem Heimweg belästigt haben. Er hat dunkle Haare, einen Dreitagebart und sass in einem grau-schwarzen Auto mit getönten Scheiben. «Dein Mami ist im Spital», soll er der Zehnjährigen gesagt haben. «Du kannst jetzt nicht nach Hause. Komm, ich fahr dich hin.» Thaler: «Das Mädchen hat gut reagiert, ist nicht eingestiegen, und er fuhr weiter.»

Aber: Er soll gewendet und sie erneut angesprochen haben. Und: «Zwei Mädchen wurden abends nach dem Jugendturnen auf gleiche Weise belästigt.» Auch sie hätten sich richtig verhalten.

Als Thaler am Dienstag von den Vorfällen hört, informiert er sofort die Polizei und seine Lehrkräfte. Diese sprechen mit ihren Schülern und geben ihnen den Elternbrief mit.

Eltern begleiten Kinder zur Schule

Doch die Angst bei vielen Eltern bleibt. «Das Ganze ist beunruhigend», sagt Hausfrau Anna Albisser (36), die ihre Tochter Anna-Maria (6) von der Schule abholt. Schlosser Hakan Mindik (42), der Tochter Zeynep (10) begleitet, sagt: «Seit dem Vorfall bringe ich meine Tochter selbst zur Schule. Ich will nicht, dass ihr etwas passiert. Ich würde den Täter wohl nicht nur am Kragen packen!»

Die Polizei fährt öfter Patrouille. «Wir nehmen solche Meldungen ernst», sagt Bernhard Graser von der Kantonspolizei Aargau. Aber: «Für die Polizei ist es schwierig, solche Aussagen von Kindern zu überprüfen.»

Wichtig sei, dass Eltern besonnen blieben und nicht übertriebene Warnmeldungen verbreiten. «Dies steigert die Verunsicherung bloss, und plötzlich wollen Kinder an jeder Ecke einen Verdächtigen gesehen haben.»

Schulleiter Thaler sieht es als seine Pflicht, dass er die Eltern informiert hat: «Lieber einmal zu viel etwas unternehmen als das entscheidende Mal zu wenig.»

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