Aufgeregte Stimmung am Dienstagmittag auf dem Bundesplatz: Der Bus der Linie 10 kommt nicht weiter, weil die Klimaaktivisten den Weg versperren. Andreas Glarner (57), der gerade aus dem Parlament gekommen ist, ist stinksauer. Der SVP-Nationalrat zofft sich auf offener Strasse mit einem Unbekannten mit gelber Weste, der zu den Umweltaktivisten gehört.
Dann wird es so richtig hitzig: Grünen-Nationalrätin Sibel Arslan (40) stösst dazu, will schlichten. Videoaufnahmen von «CH Media» zeigen, wie sich die beiden Politiker plötzlich gegenseitig mit Klagen drohen. Offenbar stört sich Arslan daran, dass Glarner den Umweltaktivisten fotografiert hatte, mit dem er sich einen Streit lieferte. Der SVPler argumentierte, er fotografiere, um gegebenenfalls Anklage einzureichen, «falls das sonst niemand tut».
Glarner zu Arslan: «Das hat es in deinem Staat nicht gegeben!»
Der Bus der Linie 10 ist mittlerweile längst weitergefahren, als sich Andreas Glarner einen Aussetzer leistet. Zu Sibel Arslan gewandt und gut hörbar sagt er: «Das ist Recht und Ordnung, Frau Arschlan! Das hat es in deinem Staat nicht gegeben!»
Sibel Arslan ist zuerst sprachlos, reagiert dann aber umgehend: «Das nimmst du aber jetzt zurück. In welchem Staat meinst du denn? Ich bin Schweizerin.» Glarner bleibt dabei, wiederholt: «Hat es in deinem Staat doch nicht gegeben?» Arslan: «Come on, das ist jetzt nicht die feine Art.»
Auf Twitter muss der SVP-Nationalrat gehörig Kritik für seine Aussagen einstecken. Fakt ist: Sibel Arslan ist eine vom Volk gewählte Abgeordnete desselben Staats wie Glarner. (nim)