Es ist wohl das letzte Foto, das Barbara H.* (56) glücklich mit ihrem Freund Walter F.* (†57) zeigt. «Ich habe es vor etwa einem halben Jahr von ihm erhalten», sagt eine Bekannte des Paares zu BLICK. Sie kann es kaum fassen: «Dass sie jetzt im Gefängnis sitzt und er tot ist, ist ganz traurig.»
Das Drama geschah am Morgen des 8. Dezember in einem Einfamilienhaus in Derendingen SO. Nach einem Streit sticht Barbara H. auf ihren Lebenspartner ein. Die Verletzungen, die sie Walter F. mit einem grossen Messer zufügt, sind so schwer, dass er noch vor Ort stirbt.
Harmonie oder lauter Streit?
Nach der Schocknachricht berichten Nachbarn von unterschiedlichen Eindrücken. Einige sprechen von einem harmonischen Paar. Andere von Streit, der oft zu hören gewesen sei. Einig sind sich jedoch die meisten: Im Vorfeld der Tat muss etwas Schlimmes vorgefallen sein. Nur was?
Ein Kollege berichtet BLICK, dass Walter F. an seinem Arbeitsplatz ein Verhältnis mit einer Arbeitskollegin gehabt habe. Stach die Spitex-Angestellte Barbara H. also zu, weil sie von einer Affäre ihres Lebenspartners erfuhr? Tatmotiv Eifersucht?
Angebliche Liebhaberin bricht Gespräch ab
Als BLICK bei der Arbeitskollegin von Walter F. nachfragt, sagt diese zu einer angeblichen Affäre nur: «Nein, nein.» Und weiter: «Ich sage dazu überhaupt nichts.» Dann bricht sie das Gespräch ab.
Im Umfeld des Paars ist bekannt, dass Barbara H. und Walter F. schon einmal andere Partner hatten – und dann doch wieder zusammenkamen. «Sie gingen offen damit um», sagt ein Bekannter. «Es könnte aber sein, dass er nun eine Affäre verheimlichte und sie davon erfuhr.»
Beschuldigte sitzt in U-Haft
Bei der Solothurner Staatsanwaltschaft gibt man sich bedeckt. «Die Hintergründe der Tat werden nach wie vor ermittelt», sagt Sprecherin Cony Zubler. «Die Beschuldigte befindet sich in Untersuchungshaft.»
Die Urnenbeisetzung von Walter F. wird derweil «im engsten Familienkreis» stattfinden. Die Angehörigen schreiben in der Todesanzeige: «Unfassbar und unerwartet hast du uns heute in den frühen Morgenstunden verlassen. So gerne hättest du noch ein paar Jahre genossen.» Und weiter: «Du bist uns nicht verloren, sondern nur vorangegangen.»
* Namen geändert