Die SRG zieht im Rahmen des geplanten Sparpakets in Erwägung, das Radiostudio von der Schwarztorstrasse in Bern nach Zürich Leutschenbach zu verlegen, wie sie am Mittwoch mitteilte. Damit könnten Radio-, TV- und Online-Inhalte künftig am selben Ort hergestellt werden. Das sei aber frühestens 2020 denkbar, heisst es in der Medienmitteilung.
Einige müssen nach Bern, andere nach Zürich
Eine solche Zusammenlegung brächte publizistische Gewinne, ist die SRG-Leitung überzeugt. Die Radioinformation könnte von der Nähe zu den Fachredaktionen von TV und Online im neuen Newsroom im Leutschenbach profitieren.
Im Gegenzug wird auch geprüft, die Inlandredaktion, die heute hauptsächlich aus Bern arbeitet, mit weiteren Journalisten, die derzeit in Zürich tätig sind, zu verstärken.
Von allfälligen Umzügen nicht betroffen seien die Bundeshausredaktion und die Regionalredaktion Bern, Freiburg, Wallis.
Es ist ein Sparprogramm
Die Zügelei soll dazu dienen, die Betriebskosten zu senken. Die Überprüfung der Immobilienstandorte stellt einen ersten Schritt der Sparmassnahmen in Höhe von 100 Millionen Franken dar, welche SRG-Direktor Gilles Marchand im Anschluss an die No-Billag-Abstimmung Anfang März bekanntgab - trotz des schliesslich überraschend deutlichen Neins zur Initiative.
Gleichzeitig zur Evaluation der Deutschschweizer Standorte werde ein Ausbau der Berichterstattung in den Regionen angestrebt, durch einen Ausbau der regionalen Korrespondentenstandorte in der Deutschschweiz. Zudem überlegt sich die SRG, die ganze oder einen Teil der Generaldirektion, die momentan an der Giacomettistrasse im Berner Ostring eingemietet ist, in das frei werdende Gebäude an der Schwarztorstrasse zu verlegen.
Vorerst Planspiele
Entscheide wurden noch keine gefällt. Die SRG werde alle Umzugsszenarien einer eingehenden Machbarkeits- und Wirtschaftlichkeitsprüfung unterziehen und die Empfehlungen zu gegebener Zeit dem Verwaltungsrat zum Entscheid vorlegen.
Im Rahmen des Sparprogramms will das Unternehmen ab dem kommenden Jahr bei der Infrastruktur, in der Verwaltung, in der Technik, bei den Immobilien, den Produktionsprozessen und in der Distribution rund 80 Millionen Franken sparen. Das Programmangebot solle möglichst verschont werden.
Wo, wie und um wie viel konkret abgebaut wird, liess die Unternehmensführung bisher noch offen. Klar ist, dass auch Arbeitsplätze betroffen sein werden. (sda/sf)