Hurrikan Dorian sorgte in Amerika für verheerende Stürme. 50 Tote und über 2000 Vermisste gibt es alleine auf den Bahamas. Doch: Da der Tropensturm viel Feuchtigkeit und auch Wärme mit in Richtung Osten nahm, geniessen wir in der Schweiz zur Zeit sommerliche Temperaturen.
Die erfreuliche Wirkung: Wir erleben in der Schweiz gerade einen herrlichen Altweibersommer. Für das Wochenende wird erwartet, dass die Temperaturen weiter ansteigen. Auch mit viel Sonnenschein wird gerechnet. Am Sonntag können in Genf die Temperaturen nochmal die 30 Grad Marke knacken, so Klaus Marquardt, Meteorologe bei Meteo News.
Nochmal schönes Wetter – dank Dorian
Grund dafür sind laut dem Wetter-Experten die Reste des Hurrikans Dorian, der aus dem Westen kommt. Der Meteorologe weiter: «Wären wir jetzt im August, hätte Dorian eine neue Hitzewelle verursacht!» Im September fallen die Sonnenstrahlen flacher auf die Erde, was die Temperaturen hierzulande eher mild als warm macht. Kombiniert mit der warmen Luft von Dorian, würden wir jetzt erst recht ins Schwitzen kommen!
Für das Flachland können die Temperaturen zwar nur von Mutigen als Badewetter bezeichnet werden – Schönwetter-Aktivitäten können aber gut ausgeübt werden. Es wird erwartet, dass im Verlauf der nächsten Woche eine Abkühlung kommt, bevor es zum übernächsten Wochenende erneut hoch geht mit den Temperaturen.
Dorian beeinflusst aber nicht nur das Schweizer Wetter. Wie der «Mirror» berichtet, wird es mit bis zu 26 Grad auch ausserordentlich warm in Grossbritannien. Die Briten haben aber nicht so viel Glück wie wir. Denn ein weiterer Hurrikan – Gabrielle – der auf dem Atlantik wütet, soll sich mit den Resten von Dorian zusammengeschlossen haben. Genauer: Im Nordwesten der Insel verbinden sich beiden.
Mallorca wird zum Regenloch
Auch die spanische Ferieninsel Mallorca – bekannt für viel Sonne – hat kein Glück. Stürme, starke Regenfälle und Hagel wüten auf der Balearen-Destination. Mit aktuell 154 Liter Regen pro Quadratmeter liegt der Niederschlag für die Insel deutlich über dem Durchschnittswert. Vor der Küste wurden sogar zwei Tornados gesichtet.
So kam es zur Beeinträchtigung des Flug- und Schiffsverkehrs. Nebst Verspätungen mussten einige Flüge sogar auf die benachbarte Insel Ibiza umgeleitet werden. Eine Fähre verlor zudem über 40 Tonnen Fracht.
Grund für die stürmische Zeit auf der Ferieninsel ist die Wechselwirkung aus warmem Mittelmeerwasser und polarer Kaltluft, welche gerade von Dorian in den Süden gedrängt wird. Dadurch, dass sich die kalte Luft über die warme Mittelmeerluft legt, ist das Wetter in der Region zur Zeit sehr labil, so Wettermann Marquardt weiter. Dies führt vor allem zu Gewittern. Diese sind laut dem Experten für die jetzige Zeit zwar nicht untypisch. Dennoch ist die Regenmenge erstaunlich hoch für diese Region. Auf dem spanischen Festland in Beniarrés fielen über Nacht gar 411 Liter Niederschlag. Weiter südlich von Madrid wurde ein Auto sogar von Fluten mitgerissen – der Fahrer (†73) kam dabei ums Leben. (spr)