Solarenergie
Guter Zustand des Kraftwerks Mont-Soleil überrascht Experten

Solaranlagen von guter Qualität haben bei fachgerechtem Unterhalt eine längere Lebensdauer als bisher angenommen. Diese Bilanz ziehen die Betreiber des Schweizer Pionier-Sonnenkraftwerks auf dem Mont-Soleil BE.
Publiziert: 07.06.2017 um 16:39 Uhr
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Aktualisiert: 04.10.2018 um 19:42 Uhr
Die Fotovoltaik-Module auf dem Mont-Soleil sind widerstandsfähiger als erwartet. (Archivbild)
Foto: KEYSTONE/VALENTIN FLAURAUD

Die Gesellschaft Mont-Soleil teilte am Mittwoch mit, in den 25 Jahren seit der Eröffnung der Anlage im Jahr 1992 hätten lediglich ein Prozent der 10'000 Photovoltaikmodule ersetzt werden müssen. Dies zumeist wegen Glasbruchs nach extremem Schneefall.

Neuste Studien zeigten ausserdem, dass die Leistung der Anlage auf einer Jura-Anhöhe bei St-Imier BE in den vergangenen Jahren um etwa 0,25 Prozent pro Jahr zurückgegangen sei. Solaranlagen von guter Qualität und hohen Wirkungsgraden könnten deshalb bei fachgerechtem Unterhalt eine Lebensdauer von rund 40 Jahren erreichen.

Das Sonnenkraftwerk Mont-Soleil sei heute in einem so guten Zustand, dass seine Lebensdauer wohl doppelt so hoch sein werde als bei der Eröffnung angenommen, heisst es weiter.

Dieser Umstand bedeute, dass der Staat gezielter und kraftvoller als bisher die Forschung und Entwicklung von Solarzellen vorantreiben müsse. Die öffentliche Hand habe bei ihren Aktivitäten insbesondere auch die neuen Erkenntnisse zur Lebensdauer einzubeziehen.

Das Sonnenkraftwerk Mont-Soleil nahm 1992 als damals grösste Fotovoltaikanlage Europas den Betrieb auf. Die Anlage bedeckt eine Fläche von etwa drei Fussballfeldern und dient nicht primär der Stromproduktion, sondern der Forschung und Entwicklung.

Elf Firmen gründeten 1990 die Betreibergesellschaft. Heute gehören zu den Partnern etwa die BKW AG, die ABB Schweiz AG, die AEK Energie AG und die onyx Energie Mittelland AG.

Neuer Geschäftsführer der Gesellschaft Mont-Soleil wird ab 2018 der Energieingenieur Michel Hausmann aus Moutier BE. Er ersetzt Jakob Vollenweider, welcher ab dem kommenden Jahr der Gesellschaft noch in zeitlich begrenztem Rahmen zur Verfügung stehen wird.

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