Ueli Maurer (SVP, 65) hat die Wiederwahl geschafft. Die Kollegen applaudieren, als er nach 9.30 Uhr aus dem Saal tritt. Doch der Verteidigungsminister scheint nicht wirklich glücklich - nur 173 Stimmen hat er erhalten. «Darf ich schnell?», will ein SRF-Moderator eine Frage platzieren. Der SVP-Magistrat wimmelt den Korrespondenten barsch ab: «Kä Luscht!»
Keine angemessene Reaktion für einen gewählten Bundesrat, findet die Internetgemeinde. Schon 30 Minuten nach der Aussage läuft das Hashtag #käluscht auf Twitter heiss. Ein Lehrer kommentiert: «Gibt mir ein Schüler käluscht zur Antwort, gibt es ein Vieraugengespräch zum Thema käastand.» Ein Twitterer findet: «Oh, es sind Bundesratswahlen. Ich bin grade erst aufgestanden und habe erhlichgesagt käluscht, zuzusehen.»
Wenig später schaltet sich auch Rapper «Gimma» in die Diskussion ein.
Der Bündner hat über 4000 Follower – der Hashtag kommt weiter auf. Hier die kreativsten Beiträge:
Schliesslich entsteht gar ein Streit, welches Schlagwort verwendet werden soll. Denn auch unter #keiluscht werden am Morgen immer mehr Beiträge verfasst. Und dann äussert sich gar Ueli Maurer auf Twitter zum Zwischenfall – allerdings handelt es sich nicht um das echte Profil des Bundesrats:
Neben Maurer sorgen an den Wahlen auch ein paar Schoko-Kugeln für Aufruhr im Netz. Auf dem Pult von Christa Markwalder platziert, sind auf den TV-Bildern des «SRF» bestens zu sehen.
Bei jedem Redner der Fraktions-Runde werden die Lindor-Kugeln prominent eingeblendet. Absicht, spekulieren einige:
«Bravo für das beste Product-Placement des Jahres», schreibt ein Twitterer. Ein weiterer fragt sich: «Welchen Betrag hat wohl Lindor für diese Werbung gezahlt?» Andere bringen die Kugeln gar mit der Zuger Sex-Affäre und K.O.-Tropfen in Verbindung:
Erst um 12 Uhr, als Guy Parmelin bereits gewählt ist, wird die Schokolade weggeräumt:
(gpr)
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