Seit zwei Jahren ist der Vergewaltiger noch immer nicht gefasst
«Ich habe die Hoffnung schon fast verloren»

Zwei Jahre ist es her, dass ein Unbekannter eine junge Frau in Emmen LU vom Velo gerissen und vergewaltigt hat. Noch immer ist er nicht gefasst. Die Mutter des Opfers erzählt BLICK, wie es der Familie geht. Und fordert eine Gesetzesänderung.
Publiziert: 21.07.2017 um 00:05 Uhr
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Aktualisiert: 04.10.2018 um 21:47 Uhr
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Die Mutter des Opfers, A. S., will für eine Gesetzesänderung kämpfen.
Foto: Mirko Ries
Nicole Bruhin

Der Vergewaltiger von Emmen LU ist noch immer auf freiem Fuss. Genau heute vor zwei Jahren hatte der Täter eine junge Frau (26) vom Velo gerissen und in einem Waldstück vergewaltigt. Sie erlitt dabei schwerste Verletzungen und ist seither querschnittgelähmt. Der einzige Hoffnungsschimmer: Die Polizei konnte die DNA-Spur des Täters sicherstellen.

Es beginnt eine bis heute nie da gewesene Suche nach dem Täter. Über 10’000 Personendaten wurden im Zusammenhang mit der Tat überprüft. 371 Männer wurden zu einem Massen-DNA-Test aufgeboten. Und ein Kopfgeld von 20’000 Franken wurde auf den Mann ausgesetzt, der sich nach neusten Erkenntnissen der Polizei «Aaron» nennen soll. Doch genützt hat es nichts.

«Der Gedanke an den Täter ist kaum zumutbar»

Heute, zwei Jahre nach der Tat, sagt A. S., die Mutter des Opfers, gegenüber BLICK: «Ich habe die Hoffnung schon fast verloren, dass der Täter je gefasst wird.»

Die Familie erhole sich nur langsam von der schrecklichen Tat. «Meiner Tochter aber geht es besser, und das dank ihrer grossen Willensstärke», sagt sie. «Der Gedanke an den Täter ist kaum zumutbar.» Er müsse endlich gefasst werden. Den Schlüssel dazu sieht die Mutter des Opfers in der gefundenen DNA des Täters.

Damit liessen sich das Alter eines Menschen, seine Augen-, Haar- und Hautfarbe und sogar seine Herkunft bestimmen. Doch eine solche vertiefte Analyse der DNA ist in der Schweiz gesetzlich verboten. S. kann das nicht verstehen: «Es darf nicht sein, dass der Täter- über den Opferschutz gestellt wird.»

Nach der schrecklichen Tat an ihrer Tochter kämpft sie deshalb für eine Gesetzesänderung. «Ich fühle, dass ich hier eine Verantwortung habe, um weitere Opfer zu schützen.» Mit der Möglichkeit, ein Täter-Phantombild via DNA zu zeichnen, schrecke man bestimmt auch potenzielle Täter ab.

Politik steht in der Pflicht

«Ich bin dankbar, dass sich viele Politiker dafür engagieren, dass die Schweiz sicherer wird», sagt S. So wie Nationalrat Albert Vitali, der mit einer Motion eine Änderung des DNA-Profilgesetzes vorangetrieben hat.

Darin fordert er, dass bei schweren Gewaltverbrechen die Fahnder aus einer sichergestellten DNA-Spur äusserliche Erkennungsmerkmale verwenden dürfen. National- und Ständerat haben die Motion bereits gutgeheissen. Der Ball liegt jetzt beim Bundesrat.

Status quo bei Ermittlungen

Bei der Luzerner Polizei wurde die Sonderkommission zum Vergewaltigungsfall in Emmen mittlerweile aufgelöst. Es gibt nach wie vor keine neuen Erkenntnisse in diesem Fall. Alle DNA-Proben seien jedoch noch nicht kontrolliert. «Es müssen noch Daten von Personen im Ausland ausgewertet werden», sagt Mediensprecher Kurt Graf.

Die Polizei glaubt immer noch daran, den Vergewaltiger zu fassen. «Es kam schon mehrmals vor, dass jemand Jahre später ermittelt und gefasst werden konnte», sagt Graf.

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