Die Bilanz der Chaos-Tage in Hamburg schockiert: 476 verletzte Polizisten, 186 Festnahmen und 225 Randalierer, die vorübergehend in Gewahrsam mussten. Unter den Verhafteten sind auch Krawalltouristen aus der Schweiz.
Mehrere Hundert Aktivisten reisten am letzten Mittwoch mit einem Sonderzug von Basel zu den G-20-Protesten. Am Sonntagnachmittag kehrten sie zurück. Dutzende Polizisten überwachten ihre Ankunft am Badischen Bahnhof.
Aggressiv gegen Fotografen
Alles läuft schnell, reibungslos und kontrolliert: Die Beamten versperren einzelne Ausgänge, so dass nur der Weg zum Haupteingang des Badischen Bahnhofs frei bleibt.
Hier muss die ganze Gruppe durch. Die Lage ist ruhig. Vereinzelte Demonstranten singen antikapitalistische Parolen. Doch so richtig laut wird es nicht. Dazu sind die Demonstranten zu müde. Die Anstrengung vom Wochenende steht allen ins Gesicht geschrieben.
Aggressiv reagieren die Demo-Touristen nur auf Fotografen. Die Aktivisten wollen nicht öffentlich mit den Chaos-Tagen in Verbindung gebracht werden. Viele verdecken ihr Gesicht, wenden sich ab.
«Polizei ging von Anfang an gegen uns vor»
Bauarbeiter Peter I.* gibt BLICK dennoch ein Interview. Ohne dass er seinen vollen Namen in der Zeitung lesen will. «Ich habe Angst vor rechter Gewalt», sagt er.
Mit linker Gewalt hat er aber offensichtlich kein Problem. So hat er Verständnis für die Ausschreitungen in Hamburg. «Die Polizei ging von Anfang an auch gegen friedliche Aktivisten vor», sagt er. «Das brachte das Fass zum Überlaufen.»
Der Basler kritisiert zudem die Versorgung vor Ort: «Die Sanität war schon am Donnerstag überfordert. Ihr Computersystem brach zusammen.» Und: «Das Verbandsmaterial ging aus.»
Doch warum reist man extra für eine Demonstration von Basel nach Hamburg? «Ich bin gegen den G-20-Gipfel», sagt I. «Die reichen Länder sind mit ihrem Waffenhandel mitverantwortlich für Krieg und Armut in der Dritten Welt.» Dagegen wolle er ein Zeichen setzen.
Der junge Mann betont, dass die meisten Schweizer Demonstranten friedliche Absichten hatten: «Wir sind eine durchmischte Truppe. Arbeiter, Studenten und sogar Rentner.» Trotzdem wollte von dieser breitgefächerten Demonstrantengruppe am Sonntag keiner offen zu seiner Meinung stehen.
Mundschutzmasken gefunden
Es dürften auch nicht alle so harmlos sein. Als die deutsche Bundespolizei in Hamburg 71 Personen im Sonderzug kontrollierte, kam es zwar nicht zu Festnahmen. Auf dem Perron fand sie aber Vermummungsmaterial wie Brillen und Mundschutzmasken, wie ein Sprecher zu BLICK sagt. Dieses Material brauchen nur Krawallmacher.
* Name der Redaktion bekannt
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