Sarah Oberson – was für eine Tragödie! Die Schweiz betrieb den grössten je da gewesenen Fahndungsaufwand. Sogar das FBI wurde eingeschaltet. Trotzdem tauchte das kleine Mädchen nicht mehr auf.
Geriet es in die Hände eines Perversen oder in den Kinderhandel? Auch heute noch werden an den Stammtischen im Wallis viele Hypothesen diskutiert. Lebt sie als 25-jährige Frau irgendwo auf dieser Welt weiter?
Fakt ist: Die 5-jährige Sarah verliess in Walliser Ort Saxon ihr Elternhaus, um die Grossmutter zu besuchen. Beim Schulhaus wird Sarah um 17.30 Uhr das letzte Mal gesehen. Später findet die Polizei ihr Kindervelo neben der Turnhalle.
Nicht nur die anschliessende Fahndung war riesig. Auch die Betroffenheit und Anteilnahme im ganzen Land war enorm. Das Wallis wurde abgesucht. In den Nachbarländern führten die Behörden Plakataktionen durch. In Deutschland und Frankreich wurde in TV-Sendungen nach Sarah gesucht.
Am nächsten Mittwoch sind 20 Jahre vergangen, seit Sarah verschwunden ist. Der Fall verjährt. Doch die Stiftung «Sarah Oberson» will nicht aufgeben und appelliert heute an die Walliser Justiz, weiter zu ermitteln.
Charly Kohli, Stiftungspräsident und Koordinator der Suchaktionen, erklärt seine Beweggründe: «Zwanzig Jahre nach den Ereignissen ist es möglich, dass sich die Menschen an vergessene Details erinnern. Ein kleiner Hinweis kann die ganze Gesichte entwirren.» In der Stiftung engagiert ist auch Claude Oberson, der Vater von Sarah.
Damit die Leute sich melden können, wenn sie etwas über das Verschwinden des Mädchens wissen, wurde die Seite www.sarahoberson.org aufgeschaltet.