Luzern-Fans schossen vom geschmacklosen Vorfall ein Bild. Darauf ist zu sehen, wie ein «St. Galler Jude» von rund 300 FCL-Fans getrieben wird. Passiert ist das Ganze auf dem Weg vom Bahnhof Winkeln zum St. Galler Stadion.
FCL-Fans publizierten ein Bild vom Vorfall anschliessend auf dem Luzerner Support-Portal fan-fotos.ch.
Wenig später entfernten sie das Bild wieder. Dieses hatte sich allerdings bereits weiterverbreitet und findet sich nun etwa auf einem deutschen Blog namens Ultrapeinlich und auf Storyfilter.
Die Polizei untersucht, ob die Fans gegen die Antirassismus-Strafnorm verstiessen, als sie einen als Juden verkleideten Fan vor sich hertrieben. Dionys Widmer, Sprecher der St. Galler Stadtpolizei, sagt: Die Aktion sei friedlich gewesen, wahrscheinlich habe es sich dabei um einen Fasnachts-Scherz gehandelt. Die Polizei werte momentan die Aufnahmen der fest installierten Überwachungskameras aus. «Wir untersuchen, ob Personen gegen die sogenannte Antirassismus-Strafnorm, das heisst gegen den Artikel 261 des Strafgesetzbuches, verstossen hat», sagte Widmer.
Beim FC Luzern ist man entsetzt. «Der FC Luzern, alle seine Spieler und Funktionäre distanzieren sich in aller Schärfe vom rassistischen Auftritt einiger Personen in St. Gallen. Der Fussball mit allen seinen Klubs und der Sport allgemein dürfen nicht für religiöse und politische Propaganda missbraucht werden», schreibt er auf seiner Homepage.
Es ist nicht das erste Mal, dass FCL-Fans mit rassistischen Gebaren auffallen. So soll in der Kurve auch immer wieder ein Anti-Lied gegen die «Juden aus St. Gallen» angestimmt worden sein.
Beim Champions-League-Kracher Paris St. Germain gegen Chelsea sorgten Briten-Fans diese Woche für Aufregung, als sie einen dunkelhäutigen Mann aus der Metro stiessen. Nun hat auch der Schweizer Fussball seinen handfesten Rassismus-Skandal. (rsn)
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