Bei religiösen Konflikten mischt sich der Islamische Zentralrat (IZRS) gern ein – und giesst gern Öl ins Feuer. Jüngstes Beispiel: die Handschlag-Verweigerer von Therwil BL. Der IZRS berät die Teenager (14 und 15) seit Monaten. Resultat: Der Konflikt zwischen Schülern und Lehrern ist eskaliert. Als die beiden Burschen der «Sonntagszeitung» ein Interview gaben, sass ein Aufpasser des IZRS daneben. Eine Vertreterin des IZRS soll sogar an den Gesprächen zwischen den Teenies und der Schule teilgenommen haben. Können Jugendliche statt der Eltern jetzt also den IZRS zum Schulgespräch mitnehmen?
Das Vorgehen der radikalen Muslime um Präsident Nicolas Blancho (33) hat System. Ein weiteres Beispiel ist der ehemalige Bin-Laden-Fan Emir Tahirovic (38) aus St. Margrethen SG: Er weigerte sich, seine Tochter zum Schwimmen und ins Klassenlager zu schicken – und muss dafür wohl vier Monate hinter Gitter. Zu BLICK sagte der bekennende Salafist: «Der IZRS unterstützt mich finanziell.» Auch als Tahirovic wegen des Kopftuchverbots der Schule vor Bundesgericht zog, war der Zentralrat mit von der Partie.
Dasselbe Spiel, als der Verein Al Huda 2013 mit der Forderung nach einem islamischen Kindergarten im Kanton Zürich provozierte. Auch hier war rasch von «engen Verbindungen» zum IZRS die Rede. Der bietet besonders in sozialen Medien immer wieder aktiv Beratung an.
Für Valentina Smajli, Vizepräsidentin des Forums für einen fortschrittlichen Islam, hat dies System. Der Zentralrat stürze sich auf Probleme und schüre sie sogar: «Er unterstützt politische Forderungen von Fundamentalisten, um sich als Helfer und Bruder einzubringen und seine Vorstellung einer islamischen Gesellschaft durchzusetzen.»
Gegenüber BLICK brüstet sich der IZRS, der Fall der Handschlag-Verweigerer sei «ein Beispiel gelungener interkultureller Kommunikation». Sprecher Qaasim Illi: «Im konkreten Therwiler Fall wurde der IZRS um Mediationshilfe gebeten.» Ob von den Schülern selbst oder von jemandem aus ihrem Umfeld, will Illi nicht verraten.