Die ersten 40 Wohnwagen kamen Anfang Juni, jetzt sind es schon über 100: Auf dem Rastplatz auf der A1 bei Wileroltigen BE lassen sich immer mehr Fahrende aus dem Ausland nieder. Für Unmut sorgte in den ersten Tagen, dass der Rastplatz komplett gesperrt wurde.
Seit eine Sippe von Roma aus Spanien hinzukam, gibt es jetzt neue Probleme. Weil die Spanier ungern Toitoi-Toiletten benutzten, lägen überall Fäkalien und Abfälle herum, sagt der Gemeindepräsident von Wileroltigen, Christian Grossenbacher in der «Berner Zeitung».
Es sei unhygienisch, wenn auf einem Feld, wo Lebensmittel angebaut würden, menschliche Fäkalien lägen. «Die Fahrenden haben deshalb auch Streit untereinander», sagt Grossenbacher.
Astra ist machtlos
Die Gemeinde wandte sich an den Regierungstatthalter. Ohne Erfolg. Die Fahrenden könnten nicht einfach weggewiesen werden, solange die öffentliche Sicherheit nicht gefährdet sei, sagt Vize-Regierungsstatthalter Peter Blaser.
Eine Wegweisung muss der Eigentümer des Grundstücks verfügen. In diesem Fall ist es das Bundesamt für Strassen (Astra).
Die erste Gruppe von Roma lies sich Anfang Juni auf dem Rastplatz nieder. Weil die Sicherheit auf dem Platz gefährdet war und die Fahrenden den Raum belegten, der für Lastwagen vorgesehen ist, setzte ihnen das Astra eine Frist. Die Romas zügelten dann auf ein Feld neben dem Rastplatz, dass mit einem Zaun abgetrennt ist.
Kulturelle Probleme
«Wir reichten eine Räumungsklage ein. Aber weil ständig neue Leute kamen, mussten wir sie zurückziehen», sagt Astra-Sprecher Thomas Rohrbach. Auch er findet, dass die Situation mit der Ankunft der spanischen Roma-Sippe noch schwieriger geworden ist. Nur schon das Platzieren der Toitoi-Häuschen war ein Problem. «Sie müssen so aufgestellt werden, dass die Männer nicht sehen können, wenn eine Frau auf die Toilette geht.»
Das Roma-Camp auf dem Rastplatz der A1 bleibt voraussichtlich bis auf weiteres bestehen.
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