Videos zeigen die Ausschreitungen im April 2016
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Jetzt kommt es zum Prozess:Videos zeigen die Ausschreitungen im April 2016

Präsidentin des Polizeiverbands fordert endlich härtere Strafen
«Fussball-Chaoten sind alles Feiglinge»

16 FCB-Chaoten stehen vor Gericht. Bei der Schlacht von Basel gingen sie massiv auf Polizisten los. Johanna Bundi Ryser (57), Präsidentin des Verbands Schweizerischer Polizeibeamter, hofft, dass die Angeklagten hart bestraft werden.
Publiziert: 04.02.2020 um 22:49 Uhr
|
Aktualisiert: 05.02.2020 um 08:45 Uhr
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Johanna Bundi Ryser (57), Präsidentin des Schweizerischen Polizeibeamten-Verbandes.
Foto: Thomas Meier
Interview: Nicolas Lurati

BLICK: Wie verfolgen Sie als Präsidentin des Polizeiverbands den Prozess gegen die FCB-Chaoten?
Johanna Bundi Ryser: Ich verfolge den Prozess sehr aufmerksam. Die Urteile gegen die Angeklagten werden wegweisende Signale für die Polizei sein.

Inwiefern?
Ich hoffe, die FCB-Chaoten werden hart bestraft. Diese Kuschel-Urteile gegen Fussball-Chaoten in der Vergangenheit sind ein Schlag ins Gesicht für betroffene oder gar verletzte Polizisten. Wir Polizisten haben das Vertrauen in unsere Justiz verloren.

Die Angeklagten bezeichnen die Polizisten als Provokateure bei der Eskalation in Basel.
Das ist beschämend. Es ist eine billige Ausrede der Fussballchaoten. Das sind doch alles Feiglinge. Und dann vermummen sie sich noch.

Einige Angeklagte geben sich geläutert.
Das klingt für mich nach Rechtfertigung. Ihre Taten sind jedoch ein Fakt.

Die Schlacht von Basel ist vier Jahre her. Wie geht es den Polizisten, die im Einsatz waren?
Einige von ihnen haben noch heute schwere gesundheitliche Probleme wegen der Angriffe: etwa Beeinträchtigung des Hörvermögens, Kopfschmerzen, Panikattacken, Schlafstörungen und vieles mehr.

Glücklicherweise wurde kein Polizist lebensgefährlich verletzt.
Das ist so. Für mich ist es ein Wunder, dass bei den Vorfällen von Basel kein Polizist zu Tode kam. Muss erst ein Fussball-Chaot einen Polizisten töten, damit die Justiz endlich aufwacht?

Ein Unbeteiligter wurde durch einen Polizisten mit Gummischrot verletzt.
Das ist bedauerlich. Es kommt vor, dass Unbeteiligte sich in der Nähe eines Scharmützels zwischen Polizei und Chaoten aufhalten. Unbeteiligte sollten sich unbedingt von solchen Orten entfernen.

Die Basler Vorfälle vom April 2016 sind kein Einzelfall.
Leider wiederholt sich Gewalt gegen uns Polizistinnen und Polizisten in der Schweiz immer und immer wieder. Es ist frustrierend.

Wie erleben Polizisten solche Ausschreitungen?
Ein Polizist erzählte mir von einem Einsatz in Bern bei einem Fussballmatch. Er sprach von einer Einkesselung durch Fussball-Chaoten. Eine Horde ging mit Wurfgeschossen auf ihn und seine Kollegen los.

Um was für Geschosse handelt es sich?
Pflastersteine, Eisenstangen, gefährliche Geschosse jeglicher Art. Der Polizist, mit dem ich sprach, empfand Todesangst.

Was erwarten Sie für Urteile für die FCB-Chaoten?
Am Ende werden die Chaoten wohl wieder zu Geldbussen verurteilt. Dann muss ich einfach sagen: Das System hat augenscheinlich sehr grosse Lücken zugunsten der Chaoten.

Die Kämpferische

Johanna Bundi Ryser (56) ist seit 2016 Präsidentin des Polizei­beamtenverbands VSPB. Als ­erste Frau überhaupt. Sie ist auch die Erste in dieser Funktion, die auch mal auf den Tisch haut – wenn es der Sache der Polizisten dient. So rügte sie in der Vergangenheit ihre damalige Chefin Bundesrätin Simonetta Sommaruga öffentlich: Diese würde sich zu wenig für die Polizisten einsetzen. Damals ging es um ­Gewalt gegen Polizisten. Aufgewachsen ist Bundi Ryser in einer Grossfamilie in einem Bündner Bergdorf. Neben ihrem Job beim VSPB ­arbeitet sie bei der Bundes­kriminalpolizei. Sie lebt mit ihrem Mann und ihrem zwölfjährigen Sohn in der Region Bern.

Johanna Bundi Ryser (56) ist seit 2016 Präsidentin des Polizei­beamtenverbands VSPB. Als ­erste Frau überhaupt. Sie ist auch die Erste in dieser Funktion, die auch mal auf den Tisch haut – wenn es der Sache der Polizisten dient. So rügte sie in der Vergangenheit ihre damalige Chefin Bundesrätin Simonetta Sommaruga öffentlich: Diese würde sich zu wenig für die Polizisten einsetzen. Damals ging es um ­Gewalt gegen Polizisten. Aufgewachsen ist Bundi Ryser in einer Grossfamilie in einem Bündner Bergdorf. Neben ihrem Job beim VSPB ­arbeitet sie bei der Bundes­kriminalpolizei. Sie lebt mit ihrem Mann und ihrem zwölfjährigen Sohn in der Region Bern.

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