Am Karfreitag des vergangenen Jahres tragen Bestatter die Leiche von Vlora R.* (†60) aus ihrer Wohnung an der St. Galler Ruhsitzstrasse. Nach 40 Jahren Ehe wurde die Putzfrau, eine serbisch-kosovarische Doppelbürgerin, von ihrem Ehemann Edmir R.* (67) umgebracht (BLICK berichtete).
Bizarr: Als Tatwaffe muss laut Anklage der Staatsanwaltschaft St. Gallen ein Schuhlöffel herhalten! Rund 20 bis 30 Mal schlägt der Gatte seiner Angetrauten damit wuchtig auf den Kopf. Und fügt ihr mit dem Schuhlöffel – 56,5 Zentimeter lang und 300 Gramm schwer – ein letztlich tödliches Schädel-Hirn-Trauma zu.
Beschuldigter stellte sich selbst der Polizei
Vlora R. versucht zwar noch, unter den Esstisch zu flüchten, stirbt aber noch in der Wohnung an ihren schweren Verletzungen. Als sie sich nicht mehr bewegt, wählt Edmir R. den Notruf, um sich von der Polizei widerstandslos festnehmen zu lassen.
Trotz der brutalen Vorgehensweise ist der pensionierte Bauarbeiter nur wegen Totschlags angeklagt. Für ihn werden am heutigen Prozess am Kreisgericht sieben Jahre Haft und ein anschliessender Landesverweis gefordert. Denn: Nach dem Auszug des fünften gemeinsamen Kindes soll sich das spätere Opfer Vlora R. zur Tyrannin gewandelt haben.
Über Jahre hinweg schikaniert
Über Jahre hinweg wurde Edmir R. von ihr gedemütigt und schikaniert. Musste tägliche Schimpftiraden, wonach er «dreckig», «schmutzig» und «schwul» sei, sowie haltlose Affären-Vorwürfe über sich ergehen lassen.
Laut seinen Kindern sei er äusserlich trotzdem immer gelassen geblieben – bis zur tödlichen Schuhlöffel-Attacke.
* Name geändert