Dezember 2016: Ein Lastwagen rast in einen Berliner Weihnachtsmarkt. Die traurige Bilanz: elf Tote und 55 Verletzte. Oktober 2017: ein ähnliches Bild in New York. Ein Lieferwagen rammt in Manhattan mehrere Radfahrer und Fussgänger. Acht Menschen sterben.
Die neue Form des Terrors – sie schürt auch in der Schweiz Ängste. Nicht nur bei Grossveranstaltungen wie Stadtfesten, auch im kleineren Rahmen werden Massnahmen ergriffen, um sich gegen einen Anschlag auf vier Rädern zu schützen. Selbst in Wil SG.
Der 27. November soll für die St. Galler FDP-Politikerin und Ständerätin Karin Keller-Sutter ein Freudentag werden. Sie wird zur Ständeratspräsidentin gewählt. Um ihren Wahlsieg gebührend zu feiern, reist die 54-Jährige zwei Tage später durch ihren Heimatkanton. In Rapperswil am Zürichsee verbringt sie den Morgen, am Nachmittag tritt sie in ihrer Heimatregion, in Wil auf. Die Bevölkerung wurde eingeladen, bei dem grossen Wahlfest mitzufeiern.
Strassenblockade mit Betonblöcken und Fahrzeugen
Doch die Angst vor Terror bestimmt sogar die Vorbereitungen der Wahlfeier in der 24'000-Einwohner-Stadt. In Wil wird ein massives Sicherheitsdispositiv aufgefahren. Die Polizei wird mit einem Aufgebot vor Ort sein. Dazu werden Betonblöcke und schwere Fahrzeuge die Gassen der Ostschweizer Stadt blockieren, wie Staatssekretär Canisius Braun auf Anfrage von Toponline.ch bestätigt.
Grund dafür seien unter anderem die Terroranschläge in Europa, namentlich in Berlin und Nizza. «Die Ereignisse in Europa haben bei der Wahlfeier von Karin Keller-Sutter auf die Sicherheit einen Einfluss», sagt Braun.
Wie viele Polizisten an der Wahlfeier von Karin Keller-Sutter im Einsatz stehen werden, gibt die Kantonspolizei St. Gallen auf Anfrage nicht bekannt. Mediensprecher Florian Schneider: «Unsere Aufgabe ist es, mit einem angemessenen Aufgebot die Sicherheit in der Stadt zu gewährleisten.» Logisch fliesse dabei die aktuelle Lage in Europa mit ein.
Allein die Wahlfeier von Karin Keller-Sutter wird 175'000 Franken kosten. Die Sicherheitskosten sind dabei noch nicht mit eingerechnet.