Sie übernehmen den Aescher
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«Wollen es moderner angehen»:Sie übernehmen den Aescher

Speisekarte lässt leer schlucken
Neuer Aescher-Wirt kippt die berühmte Rösti

Für viele gilt der Aescher als schönster Ort der Welt. Touristen pilgern deshalb aus allen Himmelsrichtungen ins Appenzell, um ein Erinnerungsfoto zu schiessen. Der zweite Grund für die Wanderung – die beliebte Rösti im Restaurant – gibts in Zukunft nicht mehr.
Publiziert: 10.04.2019 um 13:40 Uhr
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Aktualisiert: 11.04.2019 um 10:03 Uhr
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Das Berggasthaus Aescher ist nicht nur für seine idyllische Umgebung berühmt.
Foto: Keystone
Georg Nopper

Im Mai eröffnet das Bergrestaurant Aescher bei Wasserauen AI die Saison. Obwohl der neue Pächter gleich heisst wie der alte, ist ansonsten nichts mehr so, wie es einmal war. Am Mittwoch hat der neue Wirt, Gallus Knechtle von der Event-Agentur Pfefferbeere AG, die neue Speisekarte enthüllt. Die Liebhaber der berühmten Aescher-Rösti der Vorgänger, Nicole und Bernhard Knechtle, werden leer schlucken: Das Gericht ist gänzlich aus dem Speiseplan verschwunden!

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Stattdessen finden sich beispielsweise Siedwurst, Käsefladen und Buttermilch-Ribel-Bramata mit Nussbutter. Insgesamt gibt es rund ein Dutzend zumeist regionale Gerichte auf der neuen Speisekarte – für den kleinen und grossen Hunger.

«Wir wollen ein neues Kapitel aufschlagen»

Gallus Knechtle verteidigt den Rösti-Verzicht auf Anfrage von BLICK. «Dass wir im neuen Aescher-Menu keine Rösti anbieten, hat verschiedene Gründe. Einerseits wollen wir ein neues Kapitel aufschlagen. Aber wir haben uns auch überlegt, dass Rösti in der Masse relativ aufwendig ist in der Zubereitung.» Ein weiterer Grund sei, dass die Zubereitung viel Energie verbrauche. Knechtle: «Man darf nicht vergessen, dass die Kartoffeln zwei Mal erwärmt werden.»

Knechtle und seine Geschäftspartnerin Melanie Gmünder legen grossen Wert auf regionale Produkte. «Dabei berücksichtigen wir aber nicht nur das Appenzell, sondern auch die benachbarten Regionen hinter den Bergen. Wie zum Beispiel bei der Buttermilch-Ribel-Bramata mit Nussbutter. Die Hauptzutat dieses Gerichts, der Ribelmais, wird seit Jahrhunderten im St. Galler Rheintal angebaut.»

Knechtle ist in Stein AR aufgewachsen. Sein Ziel ist es, die Historie des Ortes und die Markenzeichen der Region in den Menüplan zu integrieren: «Für die Gäste des Aeschers soll der Besuch ein ganzheitliches Gastroerlebnis sein», sagte er bereits bei der Bekanntgabe der Übernahme Ende des vergangenen Jahres.

Platzprobleme bleiben vorerst

Die Platzverhältnisse beim Aescher sind nach wie vor eng. Zwar wurden bauliche Massnahmen zur Verbesserung der Situation genehmigt, doch die entsprechenden Massnahmen werden erst nach der Sommersaison 2019 umgesetzt. Der Kopf des Aescher-Teams wird Melanie Gmünder, ebenfalls Appenzellerin. Sie wird von einem zwölfköpfigen Team und mehreren flexiblen Aushilfsmitarbeitenden unterstützt.

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