So verhöhnt der Horror-Freund sein Opfer vor Gericht
«Sie hat freiwillig mitgemacht»

Grosser Auftritt für Arton A. Der Kosovare verlangt heute vor dem St. Galler Kantonsgericht umfassende Freisprüche. Er hatte seine drei letzten Freundinnen teils vergewaltigt, spitalreif geprügelt und gestalkt.
Publiziert: 08.06.2017 um 15:50 Uhr
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Aktualisiert: 12.10.2018 um 15:54 Uhr
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Auf dem Weg ins Kantonsgericht: Arton A. sieht sich mehr als Opfer, denn als Täter.
Foto: Marco Latzer
Marco Latzer

Bäumig, stark, bestimmt. Nur die klirrenden Fussfesseln beschneiden die Dominanz von Arton A.* (27). Der Strassenbauer aus dem Churer Rheintal will endlich wieder frei sein: «Für das gehe ich bis Strassburg!», posaunt er in den Saal.

Vor einem Jahr wurde er vom Kreisgericht Werdenberg-Sarganserland zu viereinhalb Jahren Gefängnis verknackt – seit zweieinhalb Jahren hockt er den vorzeitigen Strafvollzug ab. Der kosovarische Horror-Freund soll seinen letzten drei Partnerinnen das Leben zur Hölle gemacht haben.

Die Vorwürfe sind happig: Am brutalsten ging er dabei mit seinem letzten Opfer um: N.S.* (31) hat er wohl nicht nur etliche Male vergewaltigt, sondern sie auch zu einem Brutalo-Porno gezwungen haben (BLICK berichtete). Die Ausrede von A.: «Das ist nicht wahr, sie hat freiwillig mitgemacht. Sie hatte einfach Angst davor, dass ich das Filmchen meinen Kollegen zeige!»

Ihre Bitten, mit dem Filmen aufzuhören, ignorierte er. Stattdessen wird das dominierte Opfer in den Aussagen des einstigen Flüchtlingsjungen kurzerhand zu einer sexhungrigen Nymphomanin.

Beziehungen als Mittel zur absoluten Dominanz

Die Schuld sucht der Horror-Freund nur selten bei sich. Gewalt und übelste Drohungen an Leib und Leben gehörten zur Beziehungsführung. Dabei haben seine drei Ex-Freundinnen die Dominanz und das altbackene Weltbild von A. stets zu spüren bekommen.

Die Devise: Meine Frau, mein Eigentum. Sie wurden spitalreif geprügelt, eine von ihnen beinahe mit einem Handyladekabel erdrosselt. Aufnahmen dokumentieren die blauen Flecken und Verletzungen der Opfer.

Der Kontrollfreak hatte seine Geliebten stets in der Hand – und diese hatten ihm stets Rechenschaft abzulegen, wo sie sich aufhielten. Kontakt mit dem männlichen Geschlecht war strengstens verboten!

Seinen letzten Job hatte Arton A. 2014 verloren, weil er bei der Arbeit permanent am Handy mit der Überwachung seiner letzten Geliebten beschäftigt war. Für die irrwitzigsten Dinge setzte es Prügel ab: Sei es, weil S. sich schminkte, sich die Haare blond färbte oder mit ihrem damaligen Chef sprach. Auch brutalen Sex setzte er zur Bestrafung ein. Per SMS tippte er: «Heute Abend wirst du noch gebumst!»

Prügel ja – Vergewaltigung nein

Das Verprügeln seiner Partnerinnen gibt Arton A. mittlerweile wenig reumütig zu: «Schläge waren nicht alltäglich. Aber es ist halt schon zu Körperverletzungen gekommen.» Früher im Verfahren hatte er einmal ausgesagt, die Schläge seien Zeichen seiner Liebe.

Ein Vergewaltiger will er aber auf keinen Fall sein. «Der Sex war immer einvernehmlich!» Das Urteil des Kantonsgerichts St. Gallen wird nächste Woche erwartet.

*Namen der Redaktion bekannt

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