Die Abschlussfeier der Sek-Klasse 3S sorgt in Walsenstadt SG für Wirbel. Knapp eine Woche nach der wilden Party in Flumserberg, die bei einigen Teenagern in einem veritablen Saufgelage geendet hatte, meldet sich die verantwortliche Schulratspräsidentin Pascale Dürr zu Wort.
Sie bedaure den Vorfall, erklärt Dürr heute in einer schriftlichen Stellungnahme am Donnerstag. Dies, nachdem BLICK gestern publik gemacht hat, dass die Jugendlichen von der Schulratspräsidentin persönlich mit insgesamt 27 Flaschen Schnaps wie Tequila, Wodka oder Jägermeister eingedeckt worden waren.
«Das hat nichts mit meiner Funktion als Schulratspräsidentin zu tun»
Pascale Dürr hat selber eine Tochter, die bei der Party mit dabei war. Sie habe darum «als Mutter einer Schülerin» lediglich die Hütte gemietet. Auch von einer Aufsichtsfunktion will sie nichts wissen. «Bei der Feier selbst handelte es sich um einen von den Schülern selbst organisierten, freiwilligen, privaten Anlass, der nichts mit meiner Funktion als Schulratspräsidentin zu tun hat», schreibt Dürr.
Während mehrere Eltern von Schülern gegenüber BLICK von Alkoholexzessen berichten, streitet Dürr dies ab. Ihre Tochter habe ihr solche Szenen nicht bestätigen können.
Auch die diversen Flaschen Schnaps habe Dürr nicht explizit für die Feier gekauft. Die hochprozentigen Getränke seien «im Hinblick auf die Geburtstagsfeier eines Freundes eingekauft» worden. «In diesem Zusammenhang wurde ich von meiner Tochter und einigen ihrer Mitschüler gebeten, ihnen einige Flaschen zu überlassen. Es trifft zu, dass ich ihnen dies nicht untersagt habe, was ich im Nachhinein sehr bedaure.»
Staatsanwaltschaft ermittelt
Wie Dürr weiter ausführt, hätten sich die Teenager auch trotz des Alkohols vorbildlich verhalten. Es habe keine Lärmklagen gegeben, die Nachtruhe sei eingehalten worden und das Haus hätten die Jugendlichen ebenfalls einwandfrei zurückgegeben.
Trotz dieser Schilderungen von Dürr könnte die Angelegenheit für die Schulratspräsidentin rechtliche Konsequenzen haben. Wie die St. Galler Staatsanwaltschaft auf Anfrage von BLICK erklärt, werden die genauen Umstände des besagten Abends nun untersucht. Konkret steht unter anderem ein Verstoss gegen das Verbot der Verabreichung von gesundheitsgefährdender Stoffe an Kinder unter 16 Jahren im Raum. Im schlimmsten Fall droht eine Freiheitsstrafe von bis zu drei Jahren.
Rückendeckung bekommt Pascale Dürr vom Gemeindepräsidenten Angelo Umberg. Er sagt zu BLICK, dass weder die Schule, der Schulrat noch der Gemeinderat für die Geschehnisse zur Verantwortung gezogen werden könnten, da es sich um einen privaten Anlass handelt. Von den genauen Vorkommnissen haben man darum auch keine Kenntnis. Man verweise darauf selber auch auf die Stellungnahme von der Schulratspräsidentin.