Mit den Ausflügen in Privatjets ist es vorerst vorbei. Gegen die Krypto-Firma von Arton B.* (29) häufen sich die Betreibungen auf über 12 Millionen Franken. Alle Mitarbeiter wurden entlassen, warten aber teils noch auf ihre Löhne (BLICK berichtete).
Jetzt überstürzen sich die Ereignisse. Wie die Thurgauer Staatsanwaltschaft auf Anfrage von BLICK erklärt, wird wegen Verdacht auf mehrfachen, eventuell gewerbsmässigen Betrug und mehrfacher ungetreuer Geschäftsbesorgung ermittelt.
U-Haft für Arton B. beantragt
«Der Tatverdächtige wurde festgenommen, und die Staatsanwaltschaft wird Untersuchungshaft beantragen», sagt Mediensprecher Marco Breu. Nach BLICK-Informationen ist die Abteilung für Wirtschaftsstraffälle und Organisierte Kriminalität mit Sitz in Frauenfeld mit den Ermittlungen betraut.
Der Verteidiger von Arton B., Star-Anwalt Valentin Landmann (68), hatte zunächst nur bestätigt, dass «Untersuchungshandlungen» stattfinden. Es sei aber noch zu früh, um zum Strafverfahren Stellung zu nehmen.
Der Verdacht gegen den Krypto-Unternehmer: Statt wie versprochen in Mining-Geräte, welche nach digitalen Währungen schürfen, könnte in der Investment-Firma mit Sitz im Thurgau grossen Stil Geld zweckentfremdet worden sein.
Hausdurchsuchung in den Firmen-Räumlichkeiten
Ob Mittel auch in die Protz-Aktivitäten von Arton B. geflossen sind, bleibt offen. Neben Privatjets soll er auch eine Schwäche für Luxusboliden und teure Uhren haben.
Klar ist: In den Geschäftsräumlichkeiten der Firma fand unterdessen eine Hausdurchsuchung statt. Arton B. hat seinen Firmensitz inzwischen in die tiefste Thurgauer Provinz verlegt, nachdem er einst gar ein Büro an der Zürcher Bahnhofstrasse betrieben hat.
Sein Krypto-Hauptquartier befindet sich nun in seinem ehemaligen Wohnhaus, dem mittleren von drei Mehrfamilienhäusern.
Weitere Mitstreiter im Fokus
Gegen Arton B. liegt die Klage eines Grossinvestors vor. Auch gegen fünf weitere Verwaltungsräte, die in den letzten Wochen und Monaten ausgetreten sind, gingen Anzeigen ein. Unter den Betroffenen finden sich mehrere Verwandte von B., darunter auch dessen Ehefrau (29).
Abklärungen von BLICK nähren den Verdacht, dass etwas in der Krypto-Firma gehörig nicht stimmt. Laut Vertrag hatte B. dem nun klagenden Grossinvestor für fünf Millionen Franken insgesamt 600 Mining-Geräte verkauft.
Doch Yves Hörler, Chef der Mining-Farm Elysium Swiss AG, die mit der Firma von Arton B. einen Exklusivvertrag abgeschlossen hat, sagt: «Bei uns stehen nur 450 Stück – und zwar für alle Kunden der Firma zusammen.»
* Name geändert