Fünf Jahre lang war Laszlo G.* (40) Frauen-Cheftrainer am Ostschweizer Leistungszentrum (RLZO) in Wil SG. Diese Zeiten sind vorbei. Seit August sitzt der Ungar in U-Haft. Grund: Der 40-Jährige soll sich an einer damals 15-jährigen Kunstturnerin, heute 17 Jahre alt, vergangen haben. (BLICK berichtete)
Nun reagiert das RLZO. Laszlo G. wurde gefeuert. Sein Vertrag wurde aufgelöst. Das bestätigt der Vereinsvorstand auf Anfrage vom «St. Galler Tagblatt».
Die Stimmung am RLZO ist angespannt. Viele Eltern stellen sich hinter den Ex-Frauen-Cheftrainer. Bis zu dem Missbrauchsskandal war er ein angesehener Trainer. Vor einigen Jahren kam er in die Schweiz, erarbeitete sich einen Ruf, Turntalenten zum Sprung an die nationale Spitze zu verhelfen. Und nun dieser furchtbare Vorwurf.
Durfte nur dann trainieren, wenn die Halle leer ist
Für Vereinsmitglieder und Eltern kommt das ein Vertrauensmissbrauch gleich. Die junge Kunstturnerin wurde dafür bestraft. Laut dem «St. Galler Tagblatt» habe sie nur früh am Morgen trainieren dürfen. Dann, wenn niemand in der Halle war. Einige glauben, dass die heute 17-Jährige lüge. Sich den Missbrauch nur ausgedacht habe.
An einem Elternabend wurde nun offenbar darüber diskutiert, ob die 17-Jährige wieder beim normalen Training mitmachen darf. Der RLZO äussert sich nicht. Weder zum Elternabend, noch zur Bestrafung der Kunstturnerin. Nur so viel: Die junge Frau darf wieder am regulären Training mitmachen.
Was genau vorgefallen ist, ermittelt die Staatsanwaltschaft. Für den Trainer gilt die Unschuldsvermutung. (jmh)
* Name geändert