Kosovare (60) schändet Jungrind in der Ostschweiz
11'000 Fr Strafe für Rinderschänder – bedingt!

Mehrmals hat sich ein Kosovare an einem Jungrind im Kanton St. Gallen vergangen. Dieser Fall landete vor dem Kreisgericht See-Gaster. Der Kosovare wurde nun zu einer Geldstrafe verurteilt – muss diese aber nicht bezahlen. Warum er leider kein Einzelfall ist, erklären Experten im BLICK.
Publiziert: 19.07.2017 um 13:25 Uhr
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Aktualisiert: 17.10.2018 um 18:23 Uhr
Kühe werden immer wieder Opfer von sexueller Misshandlung. (Symbolbild)
Foto: Thomas Trutschel/photothek.net
Johannes Hillig

Drei Mal hat er ein armes Jungrind missbraucht. Das gestand ein Kosovare (60) vor dem Kreisgericht See-Gaster im Kanton St. Gallen. Sobald es dunkel war, schlich er in den Stall eines Bauern im St. Galler Linthgebiet und vergewaltigte das arme Tier (BLICK berichtete).

Der Mann stand vor Gericht, war wegen mehrfacher Tierquälerei und mehrfachem Hausfriedens angeklagt. Ausserdem seien beim Angeklagten mehrere verbotene Schlagringe gefunden worden, wie die «Südostschweiz» schreibt.

Das Kreisgericht hat den Kosovaren nun schuldig gesprochen und brummte ihm eine Geldstrafe von 11'000 Franken auf. Bezahlen muss der Rinderschänder aber nicht. Die Busse wurde auf Bewährung mit einer Probezeit von drei Jahren ausgesprochen.

Leider kein Einzelfall

Dass Tiere sexuell missbraucht werden, ist leider keine Seltenheit, wie Antoine F. Goetschel (59), früherer Tieranwalt, bestätigt.

«Als Tieranwalt hatte ich verschiedentlich mit solchen Fällen zu tun. Das kommt leider häufiger vor als man denkt», sagt er zu BLICK. Oft geschieht es in der Nacht und leider kommen die Täter meistens davon. Genaue Zahlen von sexuellem Missbrauch von Tieren gibt es daher nicht. Nur eine Dunkelziffer.

Hinter verschlossenen Stalltüren

Eine Orientierung bietet eine Datenbank der Stiftung Tier im Recht (TIR). Dort werden unter der Kategorie «sexuelle Handlungen» 83 Einträge aufgeführt, die bis ins Jahr 1982 reichen. Alles Fälle, die vor Gericht landeten. Und das ist nur die Spitze vom Eisberg, erklärt Gieri Bolliger, Geschäftsführer der Stiftung.

Gieri Bolliger ist Geschäftsführer der Stiftung «Tiere im Recht». Der Anwalt setzt sich seit Jahren für die Rechte der Tiere ein.
Foto: Zvg

«Die Zahl ist sicher um ein Vielfaches höher. Nur leider kommen die wenigsten Fälle ans Tageslicht. Vieles geschieht hinter verschlossenen Stalltüren», sagt er zu BLICK. Man muss schon die Täter in flagranti erwischen oder beim Akt filmen.

Tierärzte sind machtlos

Ein weiteres Problem ist, dass eine Tier-Vergewaltigung nur schwer nachzuweisen ist. Besonders bei Rindern, sagt Grosstierarzt Christoph Luchsinger. Er behandelt und betreut Tausende von Rindern pro Jahr. «Als Tierarzt hat man da keine Chance, den Missbrauch zu erkennen. Denn sichtbare Verletzungen erleidet das Tier beim Sex keine», sagt Luchsinger zu BLICK. Deswegen ist ihm auch kein Fall bekannt.

Kaum Schutz für Bauern

Ausreichend Schutz vor sexuellen Tier-Übergriffen gibt es für die Bauern deshalb nicht. «Die Tiere sicher davor zu schützen, ist nicht ganz einfach. Klar könnte man eine Kamera in den Stall einbauen, aber es wäre ja schon etwas drastisch, wenn wir sämtliche Ställe der Schweiz mit Kameras überwachen müssten», sagt Sandra Helfenstein vom Schweizer Bauernverband zu BLICK.

Einzig das Verhalten der Tiere sei ein guter Indikator. «Oft reagieren die Tiere mit Unruhe oder Muhen (sofern es sich um Rindvieh handelt), wenn eine fremde Person in den Stall kommt. Falls der Bauer so etwas bemerkt, muss er nachschauen, was los ist.»

Solche Übergriffe sind aber eher selten, erklärt Bolliger. «Meistens vergehen sich die Bauern selbst an den eigenen Tieren. Sicher auch ein Grund, weshalb viele Fälle nicht bekannt werden.»

Auch Hunde sind Opfer

Aber nicht nur Nutztiere wie Kühe und Schafe sind betroffen. Auch Hunde und Katzen werden für den eigenen Trieb missbraucht, erklärt Goetschel. «Sie werden förmlich dazu dressiert und dann heisst es: Die machen das doch gerne. Doch in Wahrheit wurden sie nur dazu abgerichtet. Dadurch wird der natürliche Sextrieb der Tiere gestört.»

Das Interessante: Männer und Frauen vergehen sich in gleicher Zahl an den Tieren. «Natürlich läuft der Akt da anders ab, aber es sind leider nicht nur Männer, die sich sexuell an Tieren vergehen. Auch viele Frauen missbrauchen Tiere für ihre Lust.»

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