Alle wollen den Aescher übernehmen! Das Interesse am Pächter-Vertrag ist riesig! Seit letztem Samstag wird das Personalamt Appenzell Innerrhoden mit Mails überhäuft. Innerhalb von vier Tagen haben sich bereits über 20 Personen gemeldet, wie «FM1 Today» berichtet. Sogar aus dem asiatischen Raum gibt es Interessenten. «Schriftliche Bewerbungen sind bisher keine eingegangen», sagt Bruno Inauen, Departementssekräter des Land- und Forstwirtschaftsdepartements zu BLICK. Die Interessenten wollten per Mail wissen, wo man sich bewerben können und wie es um die Ausbildungspflicht stehe, sagt Inauen.
Am Samstag wurde im «Appenzeller Volksfreund» das Inserat publiziert (BLICK berichtete).
Der Nachfolger von Nicole (32) und Bernhard Knechtle (33) soll das Bergrestaurant per Saisonbeginn 2019 übernehmen. Die zuständige Stiftung Wildkirchli wirbt mit der bekannten Lage des Gasthauses. «Möchten Sie an einem der wundervollsten Plätze der Welt für das leibliche Wohl der Gäste sorgen, dann schicken Sie Ihre schriftliche Bewerbung», steht in der Anzeige.
Der Landeshauptmann Stefan Müller wünscht sich jemanden, der sich mit «den Gegebenheiten identifizieren» kann und «gut ins Konzept» passt, wie er zu BLICK sagte.
Interessierte haben noch bis 30. September Zeit, sich zu bewerben. Dann wird entschieden, wer denn Zuschlag bekommt.
Kündigung wegen schlechter Infrastruktur
Nicole und Bernhard Knechtle haben auf Ende Saison 2018 gekündigt, weil sie mit der Infrastruktur des Aeschers nicht mehr zurechtkamen. Immer mehr Leute stürmten hoch, nachdem «National Geographic» ein Bild davon auf die Titelseite des Buchs «Destinations of a Lifetime» gedruckt hatte.
«Eine schon länger bekannte Konsequenz dieses Erfolgs ist die Tatsache, dass die Infrastruktur des Gebäudes mit der wachsenden Gästezahl nicht mehr Schritt halten kann», schrieben die Knechtles in einer Mitteilung. «Sowohl beim Platzbedarf wie bei der Wasser- und Stromversorgung ergeben sich immer wieder Engpässe, die sich in Zukunft weiter verschärfen dürften.» Auch die sanitären Anlagen entsprächen nicht mehr den heutigen Bedürfnissen.
Für den neuen Pächter wird zumindest ein Teil des Aeschers saniert. Wie Stefan Müller zu BLICK sagte, seien gut bedienbare Lager- und Kühlräume Teil des Plans. Eine stolze sechsstellige Summe solle dafür investiert werden. Auch die WC-Anlagen sollen wesentlich verbessert werden, sowohl für die Gäste als auch für das Personal und die Wirte. (man)