Grossaufmarsch auf dem Bahnhofplatz von Frauenfeld TG: Rund 300 Personen fordern die sofortige Schliessung des Betriebs von Tierquäler Ulrich K.* (49). Sie skandieren immer wieder: «Nein zur Tierquälerei. Stoppt Ulrich K.! Nehmt ihm die Tiere weg!»
BLICK hatte diese Woche die schockierenden Bilder einer Ex-Vertrauten veröffentlicht, auf denen tote und völlig abgemagerte Pferde zu sehen sind. In der neuen Anzeige wird dem einschlägig vorbestraften K. vorgeworfen, auf seinem Betrieb in Hefenhofen TG mindestens 13 Tiere verhungert haben zu lassen.
Wut, Fassungslosigkeit und Ohnmacht
Mit der spontanen Demo in Frauenfeld wollen Tierschützer, Pferdefans und besorgte nun den Druck auf die Thurgauer Behörden erhöhen. «Ich bin völlig schockiert, dass so etwas in der Schweiz möglich ist. Wir müssen dem ein Ende setzen. Nur wenn wir alle aufstehen, können wir das stoppen», sagt Teilnehmerin Natascha Schoonderwaldt. Dem schliesst sich auch die bekannte Tierschützerin Edith Zellweger (63) an: «Wir müssen auf die Strasse und den Behörden zeigen, dass wir uns das nicht mehr gefallen lassen.»
Bei der rund zweistündigen Kundgebung wurden neben einem sofortigen Einschreiten auch die Rücktritte von Regierungsrat Walter Schönholzer (51) und dem Thurgauer Kantonstierarzt Paul Witzig gefordert. Der Vorwurf der Masse: Sie hätten ihre Arbeit nicht richtig gemacht und sollen jetzt endlich eingreifen! Unumstritten ist: Der Fall K. beschäftigt die Thurgauer Behörden schon seit über einem Jahrzehnt – und noch immer hält der Züchter Tiere. Zuletzt zeigte er sich auch in einem Beitrag des SRF absolut uneinsichtig.
Wann greifen die Behörden durch?
Seit dem Bekanntwerden der Vorwürfe stehen die Verantwortlichen in der Kritik. Am Freitag gaben diese bekannt, dass nun eine Task Force eingesetzt würde. Sie soll am Montag zum ersten Mal tagen. Dies nachdem bekannt wurde, dass die Quäl-Bilder aktuell und authentisch sind. Die Demonstranten fordern nun ein vehementes Durchgreifen. Um diesen Forderungen Nachdruck zu verleihen, wollen einige von ihnen ab Montag Mahnwachen vor dem Thurgauer Regierungsgebäude abhalten.
Den Behörden droht ein ernsthafter Image-Schaden. «Ich schäme mich für den Thurgau!», sagt Kundgebungsteilnehmerin Yvonne Pellegrino, die selbst in der Region lebt.
*Name der Redaktion bekannt