Felder in der Ostschweiz verdorren ohne Bewässerung
Gemeinden drehen Bauern den Hahn zu

Die Wasserknappheit hat in der Ostschweiz ihren Höhepunkt erreicht. Äcker und Felder kriegen kein Wasser mehr, Privatpersonen müssen notfalls ihre Blumen verdorren lassen.
Publiziert: 03.08.2018 um 10:37 Uhr
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Aktualisiert: 14.09.2018 um 19:02 Uhr
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Im Kanton Thurgau muss Wasser gespart werden. Das gilt jetzt auch für die Bauern.
Foto: Christian Ohde

Die Ostschweiz ist zurzeit die Wüste der Nation. Die Dürre im Kanton Thurgau hat heftige Folgen: Den Einwohnern der Gemeinden Altnau, Güttingen und Langrickenbach wird der Wasserhahn zugedreht. Rasensprengen, mehrmals täglich duschen, Autowaschen, das Tränken von Blumen sind vorerst tabu.

In den vergangenen Tagen ist deutlich mehr Wasser verbraucht worden als vorhanden ist. Die lokalen Reservoirs konnten nicht mehr gefüllt werden, wie das «St. Galler Tagblatt» berichtet. Bei einer Krisensitzung haben die Verantwortlichen der Wasserversorgung daher neue Verbote beschlossen.

Giessen von Obstplantagen untersagt

Am härtesten treffen diese die lokalen Bauern. Sie dürfen ihre Felder, Äcker und Obstplantagen nicht mehr aus dem Leitungsnetz bewässern. Wollen sie die Wiesen nicht verdorren lassen, müssen sie selbst Wasser aus dem Kieshafen Güttingen abpumpen. Davon ausgenommen sind lediglich schon gepflanzte Gemüse- und Beerenkulturen.

Auch Privathaushalte müssen sich an der Nase nehmen. Das garteneigene Gemüsebeet soll man noch giessen dürfen – Blumen bewässern allerdings nicht mehr.

Krise könnte sich verschärfen

Am 1. August wurde die Ostschweiz nach einer langen Dürreperiode erstmals mit reichlich Regen beschenkt. Genützt hat das wenig: Die ausgetrockneten Böden konnten das Wasser nicht aufnehmen, rund 90 Prozent floss einfach ab.

Wenn die Bewohner bald aus den Sommerferien zurückkehren, könnte sich die Situation nun noch verschärfen. Dann steigt nämlich der Wasserbedarf. (hah)

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