Fasnächtler feierten am Sonntag am Umzug in Aadorf TG ausgelassen. Ein Wagen sorgte dabei für einen Skandal – derjenige der Hülsnerbuben aus Dietschwil SG.
So hingen am Wagen der jungen Toggenburger Schilder mit den Aufschriften «Asylbar» und «Einwanderungsbehörde». Ein Bild zeigt ein sinkendes Boot, daneben schwarze Hände, die aus dem Wasser ragen. Eine geschmacklose Anspielung auf Flüchtlinge, die jedes Jahr zu Tausenden im Mittelmeer ertrinken.
Als Kritik am Wagen aufkam, rechtfertigte sich Thomas H., Präsident der Hülsnerbuben im «St. Galler Tagblatt»: «Wir meinen das Ganze satirisch und sind weder rechtsradikal noch radikal.»
H. ist Fan von Hitler und der Pnos
Ein Blick auf sein Facebook-Profil zeigt jedoch: H. hegt grosse Sympathien fürs Rechtsextreme. Auf Facebook unterstützt er die Partei National Orientierter Schweizer (PNOS). Zudem soll er laut «Tagblatt» eine Fanseite von Adolf Hitler geliked haben.
Er ist zudem Fan der umstrittenen Bands «frei.wild» und «Böhse Onkelz». Auch Seiten wie «Gegen den Schweizer Asylwahnsinn» und «Ausländer raus? Wer bekocht und bedient mich dann bei McDonald's?» gefallen dem Toggenburger, der sich gern in Militäruniform fotografiert.
SS-Emblem auf Fasnachtswagen?
Auf dem Fasnachtswagen findet sich zudem ein Banner mit der Aufschrift «Asylparadies.ch», eine nicht existierende Web-Adresse. Hinter den zwei fettgeschriebenen S sind die Siegrunen zu erkennen – das Emblem der Schutzstaffel (SS) von Hitlers NSDAP.
Trotz des Vorfalls wollen die Hülsnerbuben mit ihrem Wagen am Samstag an der Fasnacht in Ganterschwil SG und später in Bütschwil SG teilnehmen. Die Veranstalter sind aber vorsichtiger geworden. Daniel Martin von der Bütschwiler Fasnacht sagt zu BLICK, dass die Hülsnerbuben ihren Wagen abändern müssen – sonst werde man ihnen die Teilnahme verwehren.
Hülsnerbuben müssen Wagen ändern
«Wir haben nichts gegen das Motto 'Asylparadies', bestehen aber darauf, dass die umstrittenen Plakate entfernt werden», so Martin. Auch in Gähwil SG will man genau hinschauen. «Die Burschen haben uns aber schon am Montag zugesichert, dass sie den Wagen abändern möchten», sagt die für den Umzug Verantwortliche Vivian Thoma zu BLICK.
Den Veranstaltern dürfte nun klar geworden sein: Wenn Rechtsextreme Flüchtlinge verspotten, ist das kaum Satire.