Eine 300 Meter breite Lawine kracht am letzten Donnerstag ins Hotel Säntis auf der Schwägalp AR. Tonnen von Schnee brechen durch die Fensterfront des Speisesaals, füllen ihn bis unter die Decke aus.
Wie durch ein Wunder kommt durch die Schneemassen niemand ums Leben. Lediglich drei Menschen werden leicht verletzt (BLICK berichtete).
Gestern sieht es im Hotel Säntis fast schon aus, als hätte die Katastrophe gar nie stattgefunden. Die Tagestouristen sind zurück, um im Restaurant einzukehren – und auch das Hotel hat ab sofort wieder geöffnet.
Wiedereröffnung früher als gedacht
«Es ging alles viel schneller, als ich es mir hätte vorstellen können. 200 Helfer haben unermüdlich geschaufelt und den Saal mit Handarbeit vom Schnee befreit», sagt Geschäftsführer Bruno Vattioni (61).
Die Schäden im Restaurant sind für Gäste auf den ersten Blick nicht zu sehen. Trotzdem schenken sie ordentlich ein: «Wir sprechen hier von mehreren Hunderttausend Franken. Am meisten fallen die zerstörten Fenster und Rahmenkonstruktionen ins Gewicht», so Jürg Solèr (55) von der Ausserrhoder Assekuranz.
Gäste können Buchungen kostenlos stornieren
Die Untersuchungen zur Entstehung der Mega-Lawine sind noch immer in vollem Gang. Sofortmassnahmen sind vorerst keine geplant, auch weil von einem Jahrhundertereignis ausgegangen wird. Letztmals hatte es zuvor im Jahr 1942 eine ähnliche Lawine gegeben.
Gäste, die sich auf der Schwägalp nicht sicher fühlen, können ihre Buchungen kostenlos stornieren, wie Bruno Vattioni BLICK bestätigt. Nicht nur wegen den anstehenden Reparaturen dürften ihn und sein Team die Chaos-Tage auf der Schwägalp noch einige Zeit verfolgen.
«Wir sind alle noch immer sehr angespannt, und es wird sicher noch ein paar Tage dauern, bis wir das alles verdaut haben», so der Chef. Wirklich tiefenentspannt seien sie auf der Schwägalp ohnehin erst, wenn der Schnee einmal verschwunden ist. Und sich final sagen lässt, dass wirklich niemand darunter liegt.