Brisantes Selfie aus dem Kriegsgebiet: Ein bärtiger Mann posiert in Syrien in Militärkleidern, laut dem türkischen News-Portal «Ahval» kämpfte er dort mit dem Islamischen Staat (IS) gegen die Kurden.
Am Samstag vor einer Woche wurde derselbe Mann rund 2500 Kilometer entfernt vom Aufnahmeort des Fotos verhaftet – im Asylzentrum Kreuzlingen (TG).
Der mutmassliche IS-Kämpfer reiste vor einem halben Jahr in die Schweiz ein und stellte ein Asylgesuch. Gegenüber den Behörden gab er an, nur Arabisch zu sprechen. Das stellte sich allerdings als Lüge heraus. Der Mann spricht sowohl Türkisch, Kurdisch als auch Deutsch.
Verdacht auf illegale Einreise
Anderen Asylsuchenden in Kreuzlingen erzählte er gemäss der Nachrichtenseite «Crime Schweiz», dass er aus Qamischli in Syrien stamme und dort Mitglied der IS-Terrormiliz war. Bei Kriegshandlungen sei er dann verletzt worden und habe eine Behandlung in einem Spital in der Türkei dazu genutzt, sich in die Schweiz abzusetzen.
Nachdem andere Asylsuchende den Mann bei der Polizei meldeten, wurde er nun verhaftet. Marco Breu von der Staatsanwaltschaft Thurgau bestätigt die Festnahme. Es laufe eine Strafuntersuchung wegen Verdachts auf eine illegale Einreise.
Ist der Mann also ein als Flüchtling getarnter Dschihadist? Aufgrund von Hinweisen auf eine Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung hat die Staatsanwaltschaft laut Marco Breu die Bundesanwaltschaft informiert. Für die Einvernahme durch die Kantonspolizei Thurgau seien deshalb Beamten der Bundeskriminalpolizei beigezogen worden. Unterdessen sitzt der Beschuldigte in Ausschaffungshaft.