93 Pferde vom Quälhof kommen am Donnerstag unter den Hammer
Käufer müssen «Anti-Metzg-Vertrag» unterschreiben

Die Tiere des Pferde-Quälers Ulrich K. (49) sind bis Donnerstag in Obhut der Armee. Dann werden sie verkauft. Im Internet ist eine vollständige Liste mit den Pferden aufgetaucht. Die Käufer müssen einen «Anti-Metzg-Vertrag» unterschreiben.
Publiziert: 15.08.2017 um 17:20 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2018 um 21:03 Uhr
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Pferd mit der Nummer zwei: Ein Wallach
Foto: Armee
Lea Gnos

Die derzeit bei der Armee eingestellten 93 Pferde von Ulrich K.*(49), des Tierquälers von Hefenhofen TG, sollen am Donnerstag verkauft werden. Im Internet ist nun eine vollständige Liste mit den 93 Tieren aufgetaucht. Mit Fotos, welche die Armee gemacht hat.

Der Schweizer Tierschutz kritisierte den schnellen Verkauf in einer Mitteilung als «unverständlich und skandalös». Die Tierschützer befürchten, dass die Pferde in die falschen Hände geraten könnten, da jeder mitbieten kann. Auf Donnerstag sind Demonstrationen geplant.

Keine «unmittelbare Schlachtung»

Doch der Kanton Thurgau gibt heute Entwarnung: Man wolle mit den Käufern einen Vertrag abschliessen, schreibt Walter Hofstetter vom Informationsdienst auf Anfrage von BLICK. «Gemäss Kaufvertrag verpflichten wir die Käufer, die geltenden Vorschriften der Tierschutz- sowie der Tierseuchengesetzgebung einzuhalten und die Pferde nicht zum Verwendungszweck der unmittelbaren Schlachtung zu erwerben.»

In der Militärkaserne Sand Schönbühl, im Kanton Bern werden die Tiere zur Zeit noch von Rekruten aufgepäppelt. Zwei Experten sind dabei, den Verkaufswert der Tiere nach Gewicht, Grösse und Schlachtpreis einzuschätzen. Das Geld für den Verkauf der Pferde geht an Ulrich K. «Der Erlös steht nach Abzug aller Kosten des Kantons Thurgau Ulrich K. zu», schreibt Walter Hofstetter der «Schweizer Illustrierten». 

Ein Teil der Schweine und Kühe wurden bereits geschlachtet

Ein Teil der Nutztiere von Hefenhofen mussten zum Metzger. «Zwei Drittel der Kühe vom Quäl-Hof wurden geschlachtet. Auch mussten ein Drittel der Schweine gemetzget werden», sagt Walter Hofstetter. Die Ziegen sind von einer Tierschutzorganisation, die Schafe von einem Schafhalter übernommen worden. Die Lamas werden durch die ehemaligen Besitzer zurückgekauft.

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Die Armee-Angehörigen bringen die Pferde auf die Weide.
Foto: Keystone

Anfang August deckte BLICK auf, dass auf dem Hof von Ulrich K. in Hefenhofen TG in den letzten Monaten mehrere Pferde verendet waren. Weitere Tiere waren abgemagert und in schlechtem Zustand. Ulrich K. wurde vergangene Woche von der Polizei in Gewahrsam genommen.

*Name der Redaktion bekannt

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