Es ist noch stockdunkel in Sax SG, als sich ein Stallangestellter auf dem Weg zur Arbeit ein helles Flackern bemerkt. Flammen! Der Schweinestall im Brüel brennt. Der Zeuge alarmiert sofort den Notruf.
Ein Grossaufgebot der Feuerwehr rückt an. Es ist kurz nach fünf Uhr. Im Innern des Stalls leben hunderte Ferkel und Schweine – der hintere Teil steht bereits in Vollbrand.
«Ich habe alle Hände voll zu tun»
Den Einsatzkräften gelingt es, das Feuer unter Kontrolle zu bringen. Zwar brennt das Gebäude nicht vollständig nieder. Doch für die meisten Tiere kommt jede Hilfe zu spät. 400 Ferkel und zwei Dutzend Mutterschweine verlieren in den Flammen ihr Leben, bestätigt Bertrand Hug, Sprecher der Kantonspolizei St. Gallen gegenüber BLICK.
Im Tageslicht zeigt sich am Montagmorgen das Ausmass des Infernos. Die Hälfte des Stalls ist ausgebrannt, Dachbalken verkohlt, Ziegel lose. Überlebende Schweine werden aus der Ruine geführt, umquartiert. Einige haben Schrammen und Wunden.
Der Stallbesitzer beginnt allmählich zu realisieren, was am frühen Morgen passiert ist. Auf seinem Hof packt er an vorderster Front mit an. Er werkelt, funktioniert. Merklich mitgenommen sagt er zu BLICK: «Ich habe alle Hände voll zu tun. Nun muss ich mit dem Mann von der Versicherung den Schaden begutachten.»
Kadaver müssen abtransportiert werden
Warum das Feuer ausbrach, ist noch unklar. Brandermittler begutachten gegen Mittag die Ruine. Ein Kran hievt die verbrannten Kadaver im Verlauf den Nachmittags aus dem Stall. Sie werden nach Bazenheid SG gebracht und dort vernichtet.
Den Schaden kann die Kantonspolizei St. Gallen noch nicht beziffern. Neben dem ausgebrannten Gebäude dürfte der Verlust der über 400 Tieren für den Besitzer weitreichende finanzielle Folgen haben. Die Ermittlungen laufen aber noch. (laa/hah)