Hassan (51) und Diana E.* (45) kassierten vom Staat während neun Jahren über 330'000 Franken. Doch das libanesisch-schweizerische Ehepaar besitzt im Libanon zwei Grundstücke und ein Haus. Trotzdem gaukelten der arbeitslose Schneider und seine Frau den Behörden in Zürich und Aargau vor, bettelarm zu sein.
Sie sind nicht die einzigen Betrüger, die den Behörden auf der Nase rumtanzten
Der polnisch-schweizerische Doppelbürger Mleczyslaw C.* (72) kassierte elf Jahre lang Zusatzleistungen in Höhe von 270'000 Franken. Dabei hatte er in Polen eine Villa am See und verdiente mit dem Verkauf von Adventskränzen Geld. Im Februar 2015 verurteilte ihn das Bezirksgericht Zürich zu zweieinhalb Jahren Gefängnis – neun Monate davon unbedingt.
Im Juli 2015 werden zwei Waadtländer Rentner verurteilt. Sie erschlichen sich in elf Jahren 600'000 Franken. Das Geld kassierte das Paar zusammen mit seinem Sohn in Form von Ergänzungsleistungen zur AHV, Eingliederungsbeiträgen und Prämienverbilligungen. Trotz Sozialhilfebezug machte der Vater Geschäfte mit Autos.
Der iranische Teppichreiniger Mahmoud P.* (59) besass ein Vermögen von knapp 900'000 Franken. Zudem kassierte er 300'000 Franken Sozialhilfe. Verurteilt wurde er im Februar 2014 in Zürich zu 30 Monaten Gefängnis, sechs davon unbedingt.
Im Sommer 2014 flog ein Tamile (67) aus Bern beim Renten-Betrug auf. Der Mann bezog sechs Jahre lang das Pensionskassengeld seiner Frau, obwohl diese bereits verstorben war. Insgesamt 230'000 Franken konnte er so ergaunern. Dafür erhielt er eine bedingte Freiheitsstrafe von neun Monaten und eine bedingte Geldstrafe.
Der Serbe Sava V.* musste im Mai 2014 für sechs Monate ins Gefängnis, nachdem er zusammen mit seiner Frau Jovanka V.* in zehn Jahren 376'000 Franken ertrogen hatte. Das spielsüchtige Paar kassierte Sozialhilfe, während es heimlich für mehrere Reinigungsfirmen arbeitete. Mit dem Geld konnten sich der mittlerweile 65-Jährige und die 62-Jährige zwei Autos und regelmässige Casinobesuche finanziere
Arnela (31) und Elvedin R.* (38) aus Zürich-Altstetten zockten über 450'000 Franken an Sozialleistungen ab. Die angeblich arbeitslosen Eheleute und fünffachen Eltern waren aber recht fleissig. Sie handelten regelmässig auf Flohmärkten. Der Mann arbeitete schwarz als Möbelpacker und reparierte elektronische Geräte. Im September 2012 fiel das Urteil: Elvedin R. für 15 Monate ins Gefängnis, Ehefrau Arnela für ein Jahr.
Frühling 2008: Der Drehbuchautor Martin H.* (66) erhielt fast vier Jahre lang jeden Monat 4000 Franken Zustupf vom Staat. Für seine «gute Lebensqualität», wie er vor dem Zürcher Bezirksgericht zugab. Der Sozialhilfebetrüger wurde danach zu einer bedingten Freiheitsstrafe von 18 Monaten verurteilt und musste 180'000 Franken zurückzahlen. (man)
*Namen bekannt