Wer viel mit dem Velo unterwegs ist, weiss meist sehr genau, wo die gefährlichen Stellen sind und wo Biker aufgehalten werden. Eine Gruppe von Velofahrern will helfen, dass sich diese Situation verbessert: Sie sammelt im Internet Geld für eine App mit dem Namen Bikeable.ch. Mit dieser sollen die Biker zu Problemzonen-Spottern werden.
Mit dem Smartphone können sie dann Bilder von Gefahrenstellen und besonders gut geplanten Velowegen einstellen. In der App bewerten die User dann jede einzelne Stelle. Die schlimmsten kommen an die Wall of Shame, die Schandmauer. Die besten Lösungen kommen in die Hall of Fame.
Für den Kopf hinter der App, den Zürcher Hannes Heller, ist klar: «Velofahren macht unheimlich Spass, kann aber auch sehr viel Nerven kosten.» Statt einfach über schlechte Velowege zu klagen, will er mit seinen Kolleginnen und Kollegen etwas Konstruktives tun.
In der Versuchsphase der App sollen Gefahrenstellen vor allem in Zürich, im Sommer mit der Vollversion, dann überall in der Schweiz gesammelt und von den Bikern am entsprechenden Ort in der Karte festgehalten werden. Die Community aller Nutzer wählt dann regelmässig die schlechtesten und besten Beispiele aus.
Erste Reaktionen der Planer sind positiv
Doch wie kommen die Einschätzungen zu den für die Velowegplanung zuständigen Behörden? Heller stellt klar, dass nicht vorgesehen ist, Meldungen direkt an zuständige Ämter zu senden: «Die Plattform ist für diese jedoch zugänglich und sie sind zur Beteiligung an den Diskussionen eingeladen.» Somit hätten Medien, Politiker sowie Privatpersonen mit Bikeable die Möglichkeit, Bedarf und Lösung gleichzeitig aufzuzeigen und somit Druck auszuüben. Und: «Die Social-Media-Einbindung wird dies zusätzlich erleichtern.»
Die Macher von Bikeable sind schon im Gespräch mit den zuständigen Stellen der Stadt Zürich. Das Echo war positiv. Ebenfalls angefragt sind die Planer in der Stadt Winterthur ZH.
Noch ist das Projekt aber nicht zu 100 Prozent finanziert. Zurzeit suchen Heller und seine Mitstreiter nach Sponsoren. Zurzeit sind aber schon 30 Prozent der nötigen 10’000 Franken zugesagt. Die Aktion läuft noch bis am 7. Mai 2017.
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