Zwei russische Touristen sind im Westen der Mongolei wegen der Beulenpest ums Leben gekommen. Die Gesundheitsbehörden beschlossen als Vorsichtsmassnahme, alle Personen, die direkten oder indirekten Kontakt mit beiden Opfern hatten, unter Quarantäne zu stellen.
Getroffen hat es 158 Personen, wie die «Siberian Times» schreibt. Darunter sind auch «rund zehn Schweizer», wie das Eidgenössische Aussendepartement (EDA) gegenüber «Le Matin» bestätigt.
Vier Waisenkinder
Ihre Gesundheit sei laut den Informationen der Schweizer Behörden «nicht gefährdet». Möglich ist aber, dass die Schweizer noch länger auf ihre Rückkehr warten müssen: Laut «Siberian Times» dauert die Quarantäne im «schlimmsten Fall» bis zu 21 Tage.
Bei den verstorbenen Russen handelt es sich um einen 38-jährigen Mann und seine 37-jährige, schwangere Frau. Sie erkrankten an der Pest, nachdem sie rohes Murmeltierfleisch konsumiert hatten. Beide hinterlassen vier Kinder im Alter zwischen zwei und 13 Jahren.
Schwarzer Tod im Mittelalter
Weltweit registriert die Weltgesundheitsorganisation (WHO) etwa 1000 bis 3000 Pestfälle pro Jahr, meistens in Form kleinerer, örtlich begrenzter Epidemien. In Europa gab es den letzten dokumentierten Pestausbruch während des Zweiten Weltkriegs.
Bei der Pest handelt es sich um eine hochansteckende bakterielle Infektionskrankheit. Häufigste Form ist die Beulenpest, die mit Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen sowie einer Entzündung der Lymphknoten im Leistenbereich einhergeht. Im Mittelalter starben Millionen von Menschen durch den «Schwarzen Tod». Heute kann die Seuche mit Antibiotika behandelt werden. (pma)