Im Altersheim ist die Hitzewoche heiss gestartet. Die zwei Seniorinnen Margrit Märchy (87) und Therese Ziltener (96) liefern sich eine Schlacht mit Wasserpistolen. Sie spritzen sich nass, lachen und erzählen von früher, als es noch kühler war.
Die wilden Szenen im Alters- und Pflegeheim «Rosenpark» in Gersau SZ sind lustig, doch das Pflegepersonal weiss um den ernsten Hintergrund. Gerade für ältere Menschen können die hohen Temperaturen gefährlich werden. Besonders riskant ist die Situation, wenn das Thermometer die 30-Grad-Marke knackt. Es braucht immer genügend Getränke, Schattenplätze und sonstige Abkühlungsmöglichkeiten.
Pralle Sonne ist tabu
«Nervös sind wir trotzdem nicht», sagt Michaela Imfeld (38) zu BLICK. Die Bereichsleiterin für Pflege und Betreuung hat zwanzig Jahre Erfahrung und weiss, worauf ihr Team achten muss. So gibt es für die Bewohner im «Rosenpark» in dieser Woche kein körperlich anstrengendes Programm, und auch die pralle Sonne wird aktiv gemieden.
Die meisten Senioren gehen deshalb nur morgens und abends raus. Tagsüber bleiben sie drinnen, wo es kühler ist. Dennoch wollen einige der selbständigen Bewohner auch an Hitzetagen raus – zum Spazieren. Imfeld dazu: «Das ist nicht verboten. Wir müssen aber wissen, wo sie hingehen. Zudem sind Sonnencreme und Kopfbedeckung Pflicht.»
Zwei bis drei Liter Flüssigkeit sollte ein älterer Mensch bei diesen Temperaturen täglich zu sich nehmen. Im Altersheim ist das manchmal schwierig, da nicht jeder so viel trinken will. «Wir stellen deshalb immer genügend Gläser auf den Tisch», erklärt Imfeld. Und wenn das nichts hilft, kennt sie noch einige Tricks. «Auch mit Früchten, Glace oder Suppe am Mittag wird Flüssigkeit aufgenommen», sagt sie.
Hitze-Erinnerungen an die Nachkriegszeit
Auch Bewohnerin Ziltener freut sich schon auf ihr Glace. Die 96-Jährige stellt klar: «Das gibt es dann zum Dessert.» Die Einheimische erinnert sich an früher: «Ich bin auf einem Bauernhof aufgewachsen. Hitze war für mich nie ein Problem.» Doch sie glaubt, dass es heute wärmer sei als in ihrer Kindheit. «Nur einmal war es so heiss. Nach dem Krieg – 1946 oder 1947. Damals waren die Wiesen rund um Gersau vertrocknet und braun.»
Ihre Freundin Märchy füllt die Wasserpistole auf und ergänzt: «Auch mir macht die Hitze nichts. Wenn es zu heiss wird, gehe ich im See schwimmen oder halte meine Füsse ins Wasser.» Am Nachmittag zieht sie sich aber zurück und liest ein gutes Buch oder beobachtet vom Balkon aus die Vögel. Die wilde Wasserschlacht hat etwas Kraft gekostet – und heute geht der Kampf gegen die Hitze ja schon weiter.
Das Bundesamt für Meteorologie warnt für diese Woche vor einer Hitzewelle. Lokal sind bis zu 37 Grad möglich. In unserem Hitze-Ticker halten wir Sie über die Entwicklungen an der Wetter-Front auf dem Laufenden.
Das Bundesamt für Meteorologie warnt für diese Woche vor einer Hitzewelle. Lokal sind bis zu 37 Grad möglich. In unserem Hitze-Ticker halten wir Sie über die Entwicklungen an der Wetter-Front auf dem Laufenden.
Die AHV braucht mehr Geld und sie soll weniger ausgeben. Das ist kurz gesagt die Idee hinter der Reform von Bundesrat Alain Berset (47).
Dazu will der SP-Sozialminister zum einen die Mehrwertsteuer um 0,7 Prozentpunkte anheben. Zum anderen sollen Frauen neu ein Jahr länger arbeiten – bis zum 65. Lebensjahr. Allein dadurch würde die AHV im Jahr 2030 um 1,5 Milliarden Franken entlastet.
In einer Übergangsphase sollen die Frauen für das zusätzliche Arbeitsjahr auch etwas bekommen. Berset schlägt erstens vor, die Rentenformel für tiefere und mittlere Einkommen so anzupassen, dass Frauen, die über 65 hinaus arbeiten, eine etwas höhere Rente erhalten als Männer. Zweitens soll den Frauen, die sich schon mit 64 pensionieren lassen wollen, die Rente weniger stark gekürzt werden als Männern. Das alles würde 800 Millionen Franken kosten. Ruedi Studer und Sermîn Faki
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Dazu will der SP-Sozialminister zum einen die Mehrwertsteuer um 0,7 Prozentpunkte anheben. Zum anderen sollen Frauen neu ein Jahr länger arbeiten – bis zum 65. Lebensjahr. Allein dadurch würde die AHV im Jahr 2030 um 1,5 Milliarden Franken entlastet.
In einer Übergangsphase sollen die Frauen für das zusätzliche Arbeitsjahr auch etwas bekommen. Berset schlägt erstens vor, die Rentenformel für tiefere und mittlere Einkommen so anzupassen, dass Frauen, die über 65 hinaus arbeiten, eine etwas höhere Rente erhalten als Männer. Zweitens soll den Frauen, die sich schon mit 64 pensionieren lassen wollen, die Rente weniger stark gekürzt werden als Männern. Das alles würde 800 Millionen Franken kosten. Ruedi Studer und Sermîn Faki