Um Ansteckungen zu vermeiden
Tagesklinik des Spitals Muri schafft Händedruck ab

Jedes Jahr sterben in der Schweiz 2000 Menschen nach einer Infektion mit Spitalkeimen. Die Tagesklinik des Spital in Muri AG greift nun zu einer radikalen Massnahme: kein Händekontakt mehr zwischen Ärzten und Patienten - besonders Chemotherapie-Patienten sollen geschützt werden.
Publiziert: 23.08.2018 um 10:31 Uhr
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Aktualisiert: 26.10.2018 um 18:40 Uhr
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Ein Pfleger begrüsst eine Patientin im Inselspital Bern. Solche Szenen gibt es im Spital von Muri AG nicht mehr (Archivbild).
Foto: Keystone

Die Ärzte der Tagesklinik des Spitals Muri geben ihren Patienten nicht mehr die Hand. Seit März gilt das Motto «Lächeln statt Händedruck», mit dem das Aargauer Spital dazu aufruft, auf den Handshake zu verzichten.

Dabei gehe es darum, die Verbreitung von Infektionskrankheiten zu verhindern, begründet eine Spitalsprecherin gegenüber «20 Minuten». Besonders bei der Behandlung von Chemotherapie-Patienten ist die Vorsicht geboten. Die Reaktionen auf die Aktion seien überwiegend positiv.

Laut Bundesamt für Gesundheit (BAG) ziehen sich in der Schweiz jedes Jahr 70'000 Patienten eine Infektion mit Spitalkeimen zu, für 2000 davon hat die Ansteckung tödliche Folgen. Auf einem Info-Aushang für die Patienten schreibt das Spital Muri: «Laut WHO werden 80 Prozent aller Infektionskrankheiten über die Hände übertragen.»

Die Praxis ist in der Schweiz ein Novum, dem BAG ist kein weiterer Fall bekannt. Grössere Spitäler wollen den Händedruck aber beibehalten. «Händeschütteln ist in unserer Kultur fest verankert, es ist eine Form der Kontaktaufnahme und des gegenseitigen Respekts», sagt Dr. Stefan Kuster, Leitender Arzt der Spitalhygiene am Universitätsspital Zürich (USZ), zu «20 Minuten». Die Hände würden am USZ vor und nach jedem Patientenkontakt desinfiziert. (rey)

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