Wenn Autofahrer im Stau keine Rettungsgasse bilden und die Ambulanz nicht schnell genug zum Unfallort gelangen kann, kann das Menschenleben kosten. Dass vielen Lenkern dies nicht bewusst ist, zeigte kürzlich das Video eines Sanitäters.
Nun hat der Aargauer Fahrlehrerverband in Zusammenarbeit mit der Kantonspolizei Aargau ein Video veröffentlicht, um Lenker auf die Problematik hinzuweisen. Es trägt den Titel «Wenn jede Sekunde zählt». Darin erklären die Fahrlehrer aus der Vogelperspektive und in Theorieprüfungs-Optik das korrekte Vorgehen bei einem Stau auf der Autobahn. Das Video dauert über drei Minuten.
«Zu lang, zu komplex»
Beim Verein «Helfen helfen», dessen Mitglieder mehrheitlich Sanitäter sind, sorgt das Video für Kritik. Sprecher Jan Tisato sagt zur «Aargauer Zeitung»: «Das Video ist zu lang und extrem komplex.» Die Kernaussage gehe dabei unter, einige Passagen sorgten für Verwirrung.
Ihn stört der Kantönligeist, habe doch die Kantonspolizei Bern in Zusammenarbeit mit «Helfen helfen» dieselbe Botschaft in einem halb so langen Video verpacken können:
Beim Aargauer Fahrlehrerverband will man sich zur Kritik nicht äussern.
Kantonspolizei sagt Flyer-Versand ab
Um die Kampagne bekannter zu machen, plante der Verein den flächendeckenden Versand von Flyern zusammen mit den Rechnungen für die Motorfahrzeugsteuer, wie die «Aargauer Zeitung» berichtet. Doch die Aktion wurde kurz vor Druckbeginn vonseiten der Kantonspolizei abgesagt.
Grund: Solch eine Aktion müsste einheitlich und zentral auf Bundesebene lanciert werden. Das sei nur über das Bundesamt für Strassen möglich. Die Kantonspolizei Aargau sei dort vorstellig geworden – und habe noch keine Antwort erhalten.