Beim Shoppi Tivoli in Spreitenbach AG hat es am Samstag einen heftigen Streit zwischen zwei Gruppen gegeben. Rund 30 Jugendliche gingen aufeinander los. Grund waren wohl Provokationen in sozialen Medien zwischen Jugendlichen aus Spreitenbach AG und Dietikon ZH. Ein 15-Jähriger wurde niedergestochen und musste ins Spital gebracht werden. Als Täter ermittelte die Polizei einen 16-Jährigen.
Die Gewalteskalation unter den jungen Menschen hat Zentrumsleiter Patrick Stäuble überrascht: So etwas habe es noch nie gegeben in und um das Einkaufszentrum. «Schlägereien bei uns im Einkaufszentrum kennen wir sonst nicht. Es gibt höchstens mal kleine Streitereien um Parkplätze oder Jugendliche, die drinnen zu laut sind. Aber eine solche Gewaltbereitschaft ist neu.»
Opfer suchte im Einkaufszentrum Schutz
Stäuble will betont haben, dass das Einkaufszentrum nur ein Nebenschauplatz war. «Die Auseinandersetzung hat vor allem draussen stattgefunden, dort versammelte sich ein Pulk von rund 30 Leuten. Einer flüchtete offenbar zu uns ins Einkaufszentrum und wurde von sieben bis acht Leuten verfolgt.»
Dort sei es zu einer Rangelei gekommen. «Der Sicherheitsdienst eilte aber sofort herbei, worauf die Angreifer wieder nach draussen rannten. Es ging so schnell, dass es die meisten unserer Besucher wohl gar nicht bemerkten.»
Das Opfer der Rangelei sei seines Wissens unverletzt geblieben. Stäuble: «Er war wohl zu uns geflüchtet, weil er hier am ehesten Hilfe erwarten konnte.»
Zur richtig heftigen Schlägerei und zur Messerstecherei kam es anschliessend draussen auf einem dem Tivoli angrenzenden Feld. Der mit einem Messer am Bein verletzte 15-Jährige war wenige Minuten zuvor noch unter den Aggressoren, der das Opfer in das Shoppingcenter verfolgt hatte.
Tivoli gab Polizei die Überwachungsvideos
Der Zentrumsleiter kennt die Hintergründe des Streits nicht – er konnte noch nicht mit der Polizei sprechen. «Wir übergaben den Ermittlern erst das Videomaterial unserer Überwachungskameras. Was die Polizei davon verwenden konnte, ist uns noch nicht bekannt.»
Es werde nun geprüft, ob gegen die Teilnehmer an der Schlägerei drinnen Hausverbote oder andere Konsequenzen ausgesprochen werden. Stäuble: «Aber zuerst werden wir mit der Polizei die Ereignisse besprechen.»
Messerstecher wieder auf freiem Fuss
Wie die Jugendstaatsanwaltschaft am Montag mitteilt, ist der Messerstecher (16) wieder auf freiem Fuss. Gegen ihn ist ein Verfahren wegen Raufhandels eröffnet worden, die Ermittlungen laufen auf Hochtouren und in alle Richtungen – wie die zuständige Staatsanwältin Fiona Strebel mitteilt.