Ein pittoreskes Holzhaus direkt am Wald in Rothrist AG ist das neue Zuhause von Yago (9) – dem wohl treusten Hund der Schweiz. Denn: Der Schäferhund hat 14 lange Tage neben seinem toten Herrchen Hans H.* (71) gewacht. Der Rentner war auf einem Spaziergang tot zusammengebrochen (BLICK berichtete).
Die Schäferhundehilfe Phönixson hat nun den perfekten Nachfolger vermittelt: Rentner Rolf Howald (71) aus Rothrist AG. Für ihn ist es bereits der siebte Schäferhund. Der Aargauer hat viel Erfahrung mit Tieren mit einer schlimmen Vergangenheit.
Yago fordert sein Herrchen schon zum Spielen auf
«Yago ist mir schon nach einer Woche richtig ans Herz gewachsen», sagt Howald zu BLICK. «Wenn ich am Kochen bin oder mich auf das Sofa setze, legt er sich zu mir.» Als er Yago im 500 Quadratmeter grossen Auslaufgehege trifft, begrüsst der sein neues Herrchen schwanzwedelnd und fordert ihn zum Spielen auf.
Auf den BLICK-Reporter reagiert der Hund zurückhaltend, aber freundlich. Er schnuppert kurz, legt sich dann zu Herrchens Füssen. «Wir haben einen sehr guten Start gehabt», sagt der pensionierte Kaufmann. «Nur noch selten holt ihn der Schock ein. Dann sitzt er mit leerem Blick da und bewegt sich nicht.»
Im BLICK von Yagos Schicksal erfahren
Howalds letzter Schäferhund starb im Juli an Krebs. «Ich war damals sehr traurig», sagt er. Aber: «Im BLICK habe ich dann den Artikel über Yago gelesen. Da wusste ich gleich, das ist mein nächster Hund.» Wie Yago waren seine bisherigen Schäferhunde auch alle alt und aus schwierigen Verhältnissen. «Ich nehme nur noch betagte Hunde», sagt er. «Ein junges Tier würde mich vielleicht überleben. Das wäre sehr schwer für den Hund.»
Normalerweise dauere es bei neuen Hunden zwei bis drei Monate, bis sie Howald voll vertrauten. «Bei Yago ging das jetzt sehr schnell», sagt das neue Herrchen. Und fügt an: «Wir sind beide sehr froh, einander zu haben.»