«Es ist ein Wunder, dass Nadine noch lebt!»
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Seine Tochter wurde angefahren:«Ein Wunder, dass Nadine noch lebt!»

Rentnerin (84) fuhr in Fulenbach SO auf dem Trottoir 10-Jährige um
«Ein Wunder, dass Nadine noch lebt»

Ganz Fulenbach SO stand unter Schock, als Nadine (10) auf dem Trottoir angefahren wurde. Mit etlichen Brüchen am Schädel wurde sie ins Spital gebracht und ins künstliche Koma versetzt. Jetzt, zwei Monate nach dem schlimmen Unfall, kann Nadine wieder lächeln.
Publiziert: 27.08.2020 um 23:11 Uhr
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Aktualisiert: 28.08.2020 um 13:49 Uhr
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Nadine (10) ist unter der Woche noch in einer Kinder-Reha und guten Mutes.
Foto: zVg
Ralph Donghi

Mit dem Daumen nach oben steht Nadine (10) im Garten einer Kinder-Reha-Klinik. «Es ist ein Wunder, dass sie noch lebt», sagt ihr Vater Marco Jäggi (42). «Wir sind alle so froh.» Heisst: Auch Nadines Mutter Debora (39) und ihre Geschwister Philipp (7), Angela (12) und Linda (14) können daheim in Fulenbach SO aufatmen. «Sie hatte wirklich viel Glück.»

Nadine wurde am 23. Juni 2020 auf dem Weg in die Schule von einem Auto angefahren – auf dem Trottoir. Am Steuer: eine 84-jährige Frau. Sie hielt sofort an. Rasch eilten Ärzte einer nahen Praxis zu Hilfe. «Wir waren auch bald dort», erinnert sich Nadines Vater. «So einen Anblick wünscht man keinen Eltern.»

Schwierige Zeit für die Angehörigen

Nadine wurde mit schweren Verletzungen in ein Spital gebracht. «Sie wurde ins künstliche Koma versetzt», sagt Marco Jäggi. «Es war eine schwierige Zeit. Weil wir nicht wussten, wie alles herauskommen wird.» Sie hätten nur noch gebetet.

Besonders gefährlich: «Nadine hatte nicht nur den Schädel, sondern auch noch die Augenhöhlen, die Backenknochen und den Kiefer gebrochen.» Sowie das Schlüsselbein. «Zum Glück erlitt sie an den Armen und Beinen nur Schürfungen.»

Eine Woche lang im künstlichen Koma

Nach einer Woche sei Nadine aus dem Koma geholt worden. «Wir waren so froh», sagt der Vater. Sie habe zuerst nach ihrem Bruder gefragt. Danach sei es ihr täglich besser gegangen.

Mittlerweile ist Nadine in einer Kinder-Reha-Klinik und kann an den Wochenenden heim. «Sie konnte die Magensonde und den Rollstuhl abgeben», freut sich Marco Jäggi. Und: «Sie kann wieder laufen!» Auch reden und sich erinnern könne sie wieder. Nur nicht an den Unfall. «Aber das ist auch gut so.»

Der Autofahrerin (84) «tut es sehr leid»

Und die Autofahrerin? «Es tut ihr sehr leid», sagt Marco Jäggi. Es sei auch für sie nicht einfach. «Wir haben ihre Entschuldigung angenommen. Unter Umständen kann das jedem von uns passieren.» Warum sie aufs Trottoir fuhr, das wolle er zu ihrem Schutz nicht sagen.

Nadine müsse nun je nach Fortschritt sicher noch bis im Herbst in der Reha bleiben. Aber, so der Vater: «Hauptsache ist, dass sie noch unter uns ist. Und das ist unglaublich.»

* Bisher nannte BLICK das Mädchen Sarah. Jetzt darf der richtige Vorname publiziert werden.
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