«Ohne Helm wäre ich wohl nicht mehr da»
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Paul Sahli (72) im Spital:«Ohne Helm wäre ich wohl nicht mehr da»

Rekord-Jongleur Paul Sahli (72) nach Velounfall im Spital Olten
«Ohne Helm wäre ich wohl nicht mehr da»

Der weltberühmte Fussball-Rekordjongleur Paul Sahli (72) hatte am Samstag einen schweren Velounfall. Er hatte aber riesiges Glück – auch dank seinem Helm. Doch die Schulter schmerzt am Tag danach noch immer.
Publiziert: 28.06.2020 um 23:25 Uhr
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Aktualisiert: 14.09.2022 um 11:37 Uhr
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Rekordjongleur Paul Sahli musste nach dem Unfall ins Spital nach Olten.
Foto: Zvg
Nicolas Lurati

Paul Sahli (72) ist ein Ballvirtuose. Ein Jongliergott. Er hat 64 Einträge im Guinness-Buch der Rekorde. 1987 jonglierte er in Oslo 14 Stunden und 17 Minuten am Stück mit einem Fussball. Und kam in dieser Zeit auf fast 95'000 Ballberührungen. Er schaffte es gar mehrmals in die ZDF-Kultsendung «Wetten, dass ..?». Dort stieg er einmal eine Feuerwehrleiter hoch, während er mit einem Fussball jonglierte.

Doch nun hatte der Rentner aus Lostorf SO einen Velounfall, der schlimm hätte enden können. Passiert ist es am Samstag. «Ich fuhr mit dem Velo von Rothrist nach Aarwangen», erzählt Sahli gegenüber BLICK. Auf der Rückfahrt kommt es bei Murgenthal AG zum Unglück. Es ist eine gerade Strecke. Und es geht leicht bergab. «Ich war ein bisschen rassig unterwegs, wie immer mit dem Velo.»

Dann der Schockmoment für den Akrobatik-Künstler: Das Vorderrad gerät in eine leichte Spurrinne. «Es stellte mir das Rad quer. Ich stürzte über den Lenker kopfvoran auf den Boden.» Er fällt auf Schulter und Kopf.

Nicht Sahlis erster Verkehrsunfall

Sahli wird kurz bewusstlos. Doch zum Glück trägt er einen Helm. «Hätte ich keinen Helm aufgehabt, wäre ich wohl nicht mehr da», sagt er am Tag nach dem Unfall. Es ist nicht Sahlis erster Verkehrsunfall: 2009 ist sein Auto das letzte in einer Staukolonne, als ein anderes Fahrzeug in ihn hineindonnert. «Ich hatte damals ein Schleudertrauma. Und riss mir an der Schulter drei Sehnen.» Dazu: Ablösung der Netzhaut, Hörverlust mit Tinnitus, bis heute anhaltende Rückenprobleme.

Als Sahli diesen Samstag nach der kurzen Bewusstlosigkeit wieder zu sich kam, waren bereits einige Helfer vor Ort. Am Bein hat er Prellungen, sein Ellbogen ist aufgeschürft. Und die Schulter tut sauweh. «Ich wollte nicht ins Spital. Denn ich bin nicht wehleidig.» Sahli lässt sich aber dennoch überzeugen. Ein Kollege bringt in anschliessend ins Spital nach Olten.

Krankenschwester erkennt den Rekordmann

Und der Jonglierrekordhalter wird gleich erkannt – von einer Krankenschwester. «Mein behandelnder Arzt sagte mir, dass er bereits gegoogelt habe, wer ich bin. Er sprach mich auf meine Guinness-Rekorde und auf ‹Wetten, dass ..?› an.»

Sahli wird untersucht. Die Schulter ist blutunterlaufen. Ein Röntgenbild wird gemacht: Bänder und Sehnen der Schulter sind angerissen. «Ich erzählte dem Arzt, dass ich vor zwei Wochen drei Tage lang Herzstechen hatte», sagt Sahli. «Und dass der mögliche Grund für den Velounfall ein Blackout sei. Der Arzt war besorgt. Er schickte mich zweimal in die Röhre, um nachzuschauen, ob ich im Kopf Blutungen habe. Und er machte ein EKG. Aber es war alles in Ordnung.»

Am Sonntagnachmittag ist Sahli wieder bei sich zu Hause. «Ich habe grausame Schmerzen in der Schulter und im Arm.» Auf seine «Velotürli» will er aber künftig trotzdem nicht verzichten. «Das lasse ich mir nicht nehmen.»

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