Es bleibt bei 15 Jahren Haft. Ergin T. überfällt im Juni 2016 eine Billard-Lounge in der Aarauer Telli und feuert drei Schüsse ab (BLICK berichtete). Das Bezirksgericht Aarau verurteilt den 34-Jährigen letzten Oktober wegen mehrfach versuchten Mordes, qualifiziertem Raub, Sachbeschädigung sowie wegen mehrfacher Gewalt und Drohung gegen Behörden und Beamte zu 15 Jahren Haft. Das Urteil hat T. weitergezogen. Er habe niemanden töten wollen, es sei ihm nur um das Geld gegangen, plädiert der Türke.
Die Staatsanwaltschaft sieht das anders. Der Asylbewerber hatte klare Tötungsabsichten. «Statt einfach nur mit vorgehaltener Waffe ein Portemonnaie im Spielsalon abzunehmen, hatte er den Revolver durchgeladen und den Finger am Abzug», sagt Oberstaatsanwalt Beat Sommerhalder zu Tele M1. Am Dienstag bestätigt das Obergericht die Strafe von 15 Jahren Gefängnis.
Opfer hat das Nachsehen
Besonders bitter ist die Verhandlung für Geram L.*. Er stellte sich T. in den Weg, worauf der Räuber mehrere Schüsse auf den Gast abfeuerte und ihn nur knapp verfehlte. Der Schütze sollte L. 10'000 Franken Genugtuung zahlen. Der Richter in zweiter Instanz setzte den Betrag neu auf nur 1000 Franken.
T. ist kein unbeschriebenes Blatt. In der Türkei hat der 34-Jährige bereits einen Menschen getötet. Dafür wurde er ebenfalls zu 15 Jahren Haft verurteilt. Nach sechs Jahren erhielt er Urlaub und floh aus dem Land.
Sein Asylgesuch in der Schweiz wurde 2012 abgelehnt. Darauf ging er nach Deutschland. Doch auch dort wurde er nicht als Flüchtling akzeptiert. Darum kehrte er illegal in die Schweiz zurück, wo er sich mehrere Male strafbar machte. Vor Gericht jammerte T., dass «das System» schuld an seinem Verhalten sei. (voi)
* Name der Redaktion bekannt