Zum Jahresende machte ein Pilzsammler einen gruseligen Fund: Nur wenige Meter neben einem Parkplatz in Bad Säckingen (D) entdeckte er einen menschlichen Schädel (BLICK berichtete). Der Fund gibt den deutschen Ermittlern weiterhin Rätsel auf. Alle in Frage kommenden Vermisstenfälle wurden abgeklärt – ohne Erfolg. Das berichtet der «Südkurier».
Nun hat sich aber eine neue Spur ergeben. Und zwar dank der Zusammenarbeit mit der Schweizer Polizei. Möglicherweise besteht ein Zusammenhang im Fall Gina Hauenstein (†30). Die 30-Jährige lebte bis zum Jahr 2000 in Kleindöttingen AG, bis sie plötzlich verschwand.
Oberschenkelknochen von ihr
Im Jahr 2013 wurde dann am Rheinufer in der Nähe von Waldshut (D) ein menschlicher Oberschenkelknochen gefunden. Auch hier suchte die deutsche Polizei vergeblich, bis die Aargauer Kantonspolizei hinzugezogen wurde. Eine DNA-Untersuchung wurde veranlasst.
Mit dem Ergebnis: Der Oberschenkelknochen gehörte der vermissten Gina Hauenstein. Weitere Knochen tauchten nicht mehr auf – bis jetzt. Denn nun werden die beiden Funde miteinander abgeglichen. Ein Ergebnis steht noch aus. Laut Polizei werde dies noch einige Zeit dauern.
Peinliche Panne bei Kapo
Nach wie vor ist unklar, was mit der 30-Jährigen im Jahr 2000 passierte. Klar ist nur: Im Fall Hauenstein patzte die Polizei. Marco Hauenstein, der bei einer Pflegefamilie aufwuchs, suchte im Jahr 2017 nach seiner leiblichen Mutter. (BLICK berichtete)
Der damals 19-Jährige startet dafür einen Facebook-Aufruf. Auch die Kapo Aargau wurde angefragt. Die wussten zwar, dass Gina Hauenstein nicht mehr am Leben war, hatten aber weder die deutschen Kollegen noch die Angehörigen darüber informiert. Der Fall geriet bei der Kapo in Vergessenheit.
Nicht einmal als Marco Hauenstein den Aufruf startete, erinnerte sich die Kapo Aargau auf Anhieb. «Wir wissen nicht, was mit ihr ist», sagte ein Kapo-Sprecher damals der «Aargauer Zeitung». Die Panne bedauerte die Kapo sehr, entschuldigte sich dafür.