Kopfgeld im Vierfachmord von Rupperswil
Polizisten kriegen die 100'000 Franken

Der Aargauer Regierungsrat hat entschieden, die nicht ausbezahlte Belohnung im Fall Rupperswil den Mitarbeitenden von Polizei und Staatsanwaltschaft zu geben.
Publiziert: 18.05.2016 um 15:59 Uhr
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Aktualisiert: 11.09.2018 um 13:30 Uhr
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Aargauer Kantonspolizisten bei der Spurensuche.
Foto: Joseph Khakshouri
«Anerkennung für den immensen Einsatz»: der Aargauer Polizeidirektor Urs Hofmann.
Foto: Keystone

Wie die «Schweizer Illustrierte» in ihrer am Freitag erscheinenden Ausgabe berichtet, sollen die am Fall beteiligten Ermittler bei Polizei und Staatsanwaltschaft die 100'000 Franken Belohnung kriegen, die für die Ergreifung des Vierfachmörders von Rupperswil AG ausgesetzt wurde.

«Der Regierungsrat hat entschieden, für die betroffenen Mitarbeitenden als Anerkennung für den immensen Einsatz in den letzten Wochen und Monaten einen Betrag maximal im Umfang der nicht ausbezahlten Belohnung zur Verfügung zu stellen», sagt der Aargauer Polizeidirektor Urs Hofmann (SP) im Exklusiv-Interview. Dieser Entschluss sei heute gefasst worden.

Güsel-Sonderschicht an Weihnachten

Bei der Polizei und der Staatsanwaltschaft seien zum Teil mehr Überstunden als offizielle Arbeitsstunden geleistet worden, sagt Hofmann. «An Heiligabend haben über 100 Polizisten klaglos den gesamten Güsel von Rupperswil durchsucht.»

Ob letztendlich moderne Fahndungsmethoden wie etwa die Analyse von Handy-Bewegungsprofilen ausschlaggebend waren für die Erfassung des Täters, will Hofmann nicht sagen. Der Polizeidirektor betont jedoch, man müsse bei der Aufklärung eines solch schweren Verbrechens auch die elektronischen Daten überprüfen können. «Da wäre übermässiger Datenschutz fehl am Platz.» Das habe mit «Bespitzelung nichts zu tun».

Über die Aufteilung muss noch diskutiert werden

«Wie genau die Belohnung aufgeteilt wird, ist noch nicht klar», sagt Samuel Helbling, Mediensprecher des Departements Volkswirtschaft und Inneres dem BLICK. «In den nächsten Tagen werden die Vorgesetzten zusammensitzen und die involvierten Personen auflisten.»

Die Summe wurde für Hinweise aus der Bevölkerung bereitgestellt, mangels zielführenden Hinwesen aber nicht gebraucht. Mit der Verhaftung von Thomas N.* (33) vergangene Woche endete eine monatelange Suche nach dem Täter. Der Student hat gestanden, Carla Schauer (†48), ihre Söhne Davin (†13) und Dion (†19) sowie dessen Freundin Simona Fäs (†21) getötet zu haben. (noo/nbb)

* Name der Redaktion bekannt

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