So wurde der Vierfachmörder wirklich gefasst!
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Protokoll des Grauens:Polizist von Geheimnisverletzung freigesprochen

Hat Polizist seiner Frau Geheimnisse verraten?
Anklage gegen Forensiker nach Vierfachmord von Rupperswil

Dass Thomas Nick (36) seinen Opfern die Kehlen durchschnitt, wurde offiziell erst mit der Veröffentlichung der Anklageschrift bekannt. Entsprechende Gerüchte kursierten aber bereits vorher. Jetzt muss sich der Forensik-Chef wegen Amtsgeheimnisverletzung verantworten.
Publiziert: 28.11.2019 um 12:34 Uhr
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Sitzt eine lebenslängliche Gefängnisstrafe ab: Vierfachmörder Thomas Nick (36).
Foto: ZVG

Der Vierfachmord von Rupperswil AG wird erneut ein Thema vor Gericht. Wie die «Aargauer Zeitung» berichtet, muss sich ein Offizier der Kantonspolizei Aargau im Zusammenhang mit dem Fall vor dem Bezirksgericht Baden verantworten. «Die Staatsanwaltschaft Lenzburg-Aarau hat wegen mehrfacher Amtsgeheimnisverletzung und mehrfacher versuchter Anstiftung zu falschem Zeugnis gegen den Beschuldigten Anklage erhoben», sagt Sprecherin Fiona Strebel der Zeitung.

Der Polizist wird verdächtigt, Details über den Tatablauf ausgeplappert zu haben. Nur wenige Personen wussten vor Beginn des ersten Prozesses, dass Thomas Nick seinen Opfern die Kehle durchgeschnitten hatte. Die Strafverfolgungsbehörden gaben bis zur Veröffentlichung der Anklageschrift keine Auskunft darüber.

Der Forensik-Chef soll dieses Detail bereits im Verlauf der Ermittlungen seiner Frau erzählt haben, so der Verdacht. Diese habe später mit weiteren Personen darüber gesprochen.

Freispruch für Schwiegersohn

Aufgeflogen ist der mutmassliche Geheimnisverrat des Forensikers, als Befragte bei den Ermittlungen angaben, sie hätten gehört, dass den Opfern die Kehlen durchgeschnitten worden seien. Diese Information hätten sie vom Schwiegersohn des Polizeioffiziers. Dieser sagte, er habe die Details von seiner Schwiegermutter oder seiner Frau. Die Quelle der Information sei der Forensik-Chef.

Die beiden Frauen behaupteten allerdings, der Polizeioffizier habe ihnen nichts über den Tatablauf verraten. Der Schwiegersohn des Forensikers musste sich bereits 2018 vor dem Bezirksgericht Lenzburg verantworten. Ihm wurde vorgeworfen, seinen Schwiegervater zu Unrecht der Amtsgeheimnisverletzung beschuldigt zu haben. Er wurde jedoch freigesprochen. Das Strafverfahren gegen den Forensik-Chef wurde in der Folge wieder aufgenommen.

Prozessbeginn unklar

Die Staatsanwaltschaft fordert eine bedingte Geldstrafe von 270 Tagessätzen und eine Busse von 5000 Franken. Wann der Prozess stattfindet, ist noch nicht bekannt.

Das Bezirksgericht Lenzburg verurteilte Vierfachmörder Nick im März 2018 zu einer lebenslänglichen Freiheitsstrafe und ordnete eine ordentliche Verwahrung an. Zusätzlich gewährte es eine vollzugsbegleitende ambulante therapeutische Massnahme. Das Obergericht Aargau bestätigte das Urteil, hob die ambulante Massnahme jedoch auf. Das Bundesgericht stützte den Entscheid des Obergerichts. (noo)

Der Fall Rupperswil

Kurz vor Weihnachten, am 21. Dezember 2015, kommt es im Spitzbirrli-Quartier in Rupperswil AG zu einem brutalen Vierfachmord. Thomas Nick (34) tötet in einem Einfamilienhaus Carla Schauer (†48), ihre beiden Söhne Davin (†13) und Dion (†19) sowie dessen Freundin Simona F.* (†21).

Nach seiner Tat setzt er das Haus in Brand und flieht. Was damals noch niemand ahnt, der Mörder wohnt im gleichen Quartier – nur 500 Meter vom Tathaus entfernt. Erst nach monatelangen Ermittlungen geht der Polizei der Junggeselle und gescheiterte Jus-Student Nick ins Netz.

Der junge Aargauer lebt noch bei seiner Mutter. Bei ihm zu Hause findet die Polizei einen Rucksack, der Fesselutensilien und eine Pistole enthält. Die Ermittler gehen davon aus, dass Nick erneut zuschlagen wollte. Zudem stellte man auf seinen elektronischen Geräten umfangreiches, kinderpornografisches Material sicher.

* Name der Redaktion bekannt

Grosse Anteilnahme: Die Trauer in der Nähe des Tatorts war riesig.
Ralph Donghi

Kurz vor Weihnachten, am 21. Dezember 2015, kommt es im Spitzbirrli-Quartier in Rupperswil AG zu einem brutalen Vierfachmord. Thomas Nick (34) tötet in einem Einfamilienhaus Carla Schauer (†48), ihre beiden Söhne Davin (†13) und Dion (†19) sowie dessen Freundin Simona F.* (†21).

Nach seiner Tat setzt er das Haus in Brand und flieht. Was damals noch niemand ahnt, der Mörder wohnt im gleichen Quartier – nur 500 Meter vom Tathaus entfernt. Erst nach monatelangen Ermittlungen geht der Polizei der Junggeselle und gescheiterte Jus-Student Nick ins Netz.

Der junge Aargauer lebt noch bei seiner Mutter. Bei ihm zu Hause findet die Polizei einen Rucksack, der Fesselutensilien und eine Pistole enthält. Die Ermittler gehen davon aus, dass Nick erneut zuschlagen wollte. Zudem stellte man auf seinen elektronischen Geräten umfangreiches, kinderpornografisches Material sicher.

* Name der Redaktion bekannt

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