Grosse Suche auf Facebook
Wo ist meine Mutter?

Marco Hauenstein (19) hat viel durchmachen müssen: Drogenentzug, Heimaufenthalt, Pflegefamilie. Auf Facebook sucht er nun nach seiner leiblichen Mutter. BLICK hat ihn getroffen.
Publiziert: 19.01.2017 um 20:44 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2018 um 21:26 Uhr
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Marco Hauenstein (19) sucht via Facebook seine Mutter.
Joseph Khakshouri (Fotos)

Marco Hauenstein ist ein 19-Jähriger wie viele andere: Er liebt Sport, ist Fussballtrainer und tanzt gerne. Doch hinter dieser Fassade verbirgt sich eine traurige Geschichte.
Viel weiss er nicht über seine Herkunft. 1997 sei er in der Region Aargau oder Zürich auf die Welt gekommen.

Drogenentzug als Kleinkind

Die bisher recherchierten Informationen haben es dafür in sich: «Ich bin laut meinen Unterlagen gleich als Kleinkind in einen Drogenentzug gekommen.» Seine Mutter sei während der Schwangerschaft stark drogenabhängig gewesen.

«Nach dem Entzug lebte ich in einem Heim, dem Monikaheim in Zürich.» Danach sei er in seine Pflegefamilie gekommen. Wann der Wechsel genau stattfand, weiss er nicht. Nur dass er noch sehr jung war. Er kann sich nicht erinnern, wo er mit der Pflegefamilie zuerst gewohnt hat, bevor sie nach Oberägeri in den Kanton Zug zogen.

Heute lebt der 19-Jährige im selben Ort in einer Wohngemeinschaft mit Freunden. Er will weiterkommen im Leben, eine geeignete Anstellung finden. Dazu brauche er aber mehr Gewissheit über seine Geschichte. 

7000 Mal auf Facebook geteilt

Dann der Beitrag auf Facebook. Er suche verzweifelt nach seiner Mutter oder einem Familienmitglied. Ein altes Foto von einer jungen Frau dient als Hilfe. Über seinen Vater wisse er noch weniger. Bei Behörden und Ämtern habe er es schon versucht – erfolglos. 

«Es war nicht leicht, mein Anliegen öffentlich zu machen. Dank meinen Freunden Rolf, Stephan und Ramon habe ich den Schritt gewagt», sagt Marco zu BLICK. Vier Stunden lang habe er an dem Text gefeilt, der sich innert weniger Tage in Windeseile verbreitete: Fast 7000 Mal wurde er auf Facebook von Menschen weitergeteilt.

«Das Mitgefühl war überwältigend»

Viele haben sich daraufhin gemeldet und ihm viel Erfolg gewünscht oder weitere Suchtipps gegeben. «Das Mitgefühl war überwältigend. Ich hätte niemals damit gerechnet!» Eine Tante habe er schon gefunden, ein Treffen steht noch an. «Ich gehe aber nicht davon aus, das dies reichen wird.»

Seine Suche geht nun weiter. «Ich hoffe sehr, dass jemand meine Mutter erkennen kann und ich sie eines Tages treffen werde.»

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