Ist ein Gemeindeschreiber und stellvertretender Leiter der Sozialen Dienste noch tragbar wenn er auf Facebook die Todesstrafe fordert, von Selbstjustiz träumt und gegen Sozialhilfebezüger ätzt?
Der Boswiler Gemeindeammann Michael Weber (61) jedenfalls zeigt vollstes Verständnis für Wicki. «Herr Wicki nutzt die Kanäle, die zur Verfügung stehen und auch fleissig gelesen werden, um seine persönliche Meinung zu äussern», verteidigt er seinen Gemeindeschreiber.
Wenn ihm durch seine Äusserungen nun ein Strick gedreht werde, sei das sehr bedenklich, so Weber weiter. Denn: «Er spricht Themen an, die auch wirklich zu Diskussionen Anlass geben», so der Freiämter SVP-Politiker.
Jeder muss die Konsequenzen selber tragen
Leider sei es hier in der Schweiz aber so weit, «dass sich bald niemand mehr getraut, das auszusprechen, was Tatsache ist», so Weber. In der Verantwortung seien da auch die Journalisten. «Mit ihren reisserischen Storys lösen sie ja solche Stellungnahmen aus und wundern sich, wenn der ganz normale Bürger sich mit seinen Kommentaren Luft verschafft», so der Boswiler Gemeindeammann.
Immerhin: «Ob es nötig ist, sich als Verwaltungsleiter zu jedem Seich öffentlich zu äussern, ist jedermanns eigene Entscheidung. Die Konsequenzen muss dann auch jeder selber tragen», sagt Weber.