Feuer-Morde von Rupperswil AG
Die Opfer wurden erstochen

Die vier Personen, die gestern nach einem Brand in einem Einfamilienhaus in Rupperswil AG tot aufgefunden wurden, sind Opfer eines Kapitalverbrechens geworden. Die Polizei sucht einen hellen Kleinwagen.
Publiziert: 22.12.2015 um 13:16 Uhr
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Aktualisiert: 07.10.2018 um 10:20 Uhr
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Foto: zvg

Jetzt ist klar: Die vier Menschen, die gestern tot nach einem Brand in einem Einfamilienhaus in Rupperswil AG gefunden wurden, sind Opfer eines Gewaltverbrechens geworden.

Alle vier wiesen Stich- oder Schnittverletzungen auf, schreibt die Aargauer Staatsanwaltschaft heute. Ebenfalls gesichert ist, dass der Brand im Haus absichtlich gelegt wurde. «Der Täter ist nicht unter den Opfern», sagt Fiona Strebel, Sprecherin der Staatsanwaltschaft. Eine öffentliche Fahndung gibt es jedoch nicht. «Es fanden bereits Befragungen statt und es werden weitere Einvernahmen stattfinden», so Strebel. Ob es Festnahmen gegeben hat, sagt Strebel nicht. Nur so viel: «Im Moment sitzt niemand in Untersuchungshaft.»

Zur Klärung der genauen Todesumstände hat die Staatsanwaltschaft die Obduktion der vier Getöteten angeordnet. Eine Tatwaffe sei nicht gefunden worden.

Im Spitzbirrli-Quartier stehen am Dienstagnachmittag rund zwei Dutzend Polizisten im Einsatz. «Sie fuhren in mehreren Kastenwagen vor und suchen die Gegend um den Tatort ab. Vermutlich nach der Tatwaffe», beobachtete ein BLICK-Reporter vor Ort.

Opfer noch nicht identifiziert

Parallel dazu laufen die Ermittlungsarbeiten der Spezialisten von Kantonspolizei und Rechtsmedizin auf Hochtouren. Es konnte noch keines der Opfer identifiziert werden. Die vier Leichen sind zum Teil massivst verkohlt.

Eine Spur scheint es jedoch zu geben: Die Polizei sucht Zeugen, die am Montagvormittag im Quartier einen hellen Kleinwagen gesehen haben.

In dem Hausteil eines Einfamilienhauses wohnte Carla S.* (48) mit ihren zwei Söhnen Davin (13) und Dion (19). Ebenfalls soll laut Anwohnern der Lebenspartner der Frau, Georg M.* (47), dort leben.

Bisher ist über ihren Verbleib nichts bekannt.

Der Ex-Mann – und vermutlich Vater der beiden Teenager – Roger S.* (56) soll seit gut drei Jahren im Kanton Luzern wohnen. Bei ihm zu Hause brannte gestern Abend kein Licht. Aber sein Auto stand da. Laut Nachbarn war gestern Nachmittag die Polizei vor Ort.

Neue Erkenntnisse zum Fall will die Staatsanwaltschaft Aargau sobald als möglich, jedoch noch vor Weihnachten, kommunizieren.

* Name der Redaktion bekannt

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