Es sollte für Hamsa N.* ein grosser Tag werden. Der Syrer mit kurdischen Wurzeln wollte sich am Mittwoch einen lang ersehnten Traum erfüllen: ein neues Auto.
Trotz Notbremsung erfasst sie der Zug
Zusammen mit seiner kleinen Tochter Amira* († 22 Monate) besucht er dafür einen Händler, der seine Occasionen unweit des Bahnhofs Würenlos AG anbietet. Der junge Vater bewundert die verschiedenen Gebrauchtwagen und verliert dabei seine Amira aus den Augen. Und wohl auch aus dem Sinn.
Denn: Die Kleine macht sich vom Autohof auf den Weg in Richtung Gleise. Das Drama nimmt seinen Lauf. Um 9.45 Uhr wird das Mädchen von einem heranfahrenden Zug erfasst. Der Lokführer sendet ein letztes Alarmsignal, ein Pfiff gellt durch die Luft – Notbremsung! Ohne Erfolg. Amira wird schwer verletzt und per Helikopter in ein nahes Spital geflogen. Sie stirbt dort kurze Zeit später.
«Ich habe sie nicht mehr gefunden!»
Der Chef des Autohandels hatte das Kind nur wenige Minuten vor dem Unglück auf den Videos der Überwachungskamera seines Geschäfts beobachtet. Er sagt zu BLICK: «Das Mädchen spielte im Kies auf dem Parkplatz der Firma. Sein Vater stand daneben und hatte die Auslage angeschaut.» Den Vater des Mädchens kenne er gut, da er schon länger sein Kunde sei und oft zu Besuch war. Der Autohändler: «Ich habe mir nichts dabei gedacht und weiter gearbeitet.»
Plötzlich ist die Polizei bei ihm. «Ich bin dann raus, um nachzuschauen, was passiert ist. Da habe ich meinen Kunden bei den Polizisten stehen sehen. Weil er Syrer ist und nicht so gut Deutsch spricht, haben die Beamten mich gebeten zu übersetzen», so der Autohändler. Der Vater habe total unter Schock gestanden. «Er stammelte nur: ‹Ich habe sie nicht mehr gefunden!›»
Grosse Anteilnahme
Im Wohnort der Familie im Aargau ist die Anteilnahme gross, die schlimme Nachricht vom Tod der kleinen Amira schockt die Nachbarn. «Es ist eine sehr nette Familie. Das Mädchen war sehr lebhaft. Sie lachte immer. Sie können noch nicht so gut Deutsch, und ich kann kein Arabisch», sagt eine Anwohnerin. «Wir reden mit Händen und Füssen miteinander. Es wurde aber immer besser, sie gehen in einen Deutschkurs.»
Die Eltern von Amira waren am Mittwoch noch im Spital. Sie stehen unter Schock. Eine Verwandte sagt zu BLICK: «Ich konnte noch nicht mit ihnen sprechen. Wir können noch gar nicht richtig begreifen, was passiert ist. Es ist schwer, damit umzugehen.»
Die Staatsanwaltschaft Baden hat eine Untersuchung zur Klärung der Umstände und der Ursache des Unglücks eingeleitet.
* Namen geändert
Auf den SBB-Gleisen zwischen Genf und Nyon in Crans-près-Céligny VD ist am frühen Mittwochmorgen ein Arbeiter von einer vorbeifahrenden Lokomotive erfasst worden. Der 44-jährige Kapverdier starb auf der Stelle.
Nach ersten Erkenntnissen handle es sich beim Opfer um einen Arbeiter eines von der SBB beauftragten Unternehmens, teilte die Kantonspolizei Waadt mit. Der Mann habe eine orangefarbene Uniform getragen und habe an den Gleisen der SBB gearbeitet.
Den Angaben zufolge mussten bei den Arbeiten mit Ballast beladene Waggons gesichert werden. Das Zugwarnsystem sei aktiviert worden, um vor einer vorbeifahrenden Lokomotive zu warnen. Trotz des Eingreifens des Werkschutzes und seiner Kollegen arbeitete der Mann weiter und brachte sich nicht in Sicherheit. Er wurde von der Lokomotive erfasst, die vom anderen Gleis kam. Er war auf der Stelle tot.
Die Staatsanwaltschaft hat eine strafrechtliche Untersuchung eingeleitet, um die genauen Umstände des Unfalls zu klären. (SDA)
Auf den SBB-Gleisen zwischen Genf und Nyon in Crans-près-Céligny VD ist am frühen Mittwochmorgen ein Arbeiter von einer vorbeifahrenden Lokomotive erfasst worden. Der 44-jährige Kapverdier starb auf der Stelle.
Nach ersten Erkenntnissen handle es sich beim Opfer um einen Arbeiter eines von der SBB beauftragten Unternehmens, teilte die Kantonspolizei Waadt mit. Der Mann habe eine orangefarbene Uniform getragen und habe an den Gleisen der SBB gearbeitet.
Den Angaben zufolge mussten bei den Arbeiten mit Ballast beladene Waggons gesichert werden. Das Zugwarnsystem sei aktiviert worden, um vor einer vorbeifahrenden Lokomotive zu warnen. Trotz des Eingreifens des Werkschutzes und seiner Kollegen arbeitete der Mann weiter und brachte sich nicht in Sicherheit. Er wurde von der Lokomotive erfasst, die vom anderen Gleis kam. Er war auf der Stelle tot.
Die Staatsanwaltschaft hat eine strafrechtliche Untersuchung eingeleitet, um die genauen Umstände des Unfalls zu klären. (SDA)